Lauter als ein Rasenmäher dröhnt die Drohne mit ihren rotierenden Propellern als sie vor der Halle des Werkzeughandels in Lüdenscheid in der Luft steht. Eine Kiste mit Schrauben, Muttern und kleinen Werkzeugen hat sie bereits untergeschnallt.
Bis zu sechseinhalb Kilo kann sie laden. Dann kommt das Go des Operators und die Drohne startet senkrecht nach oben.
Zwei Minuten Flugzeit für einen Kilometer
Für den Flug zu einem mittelständischen Unternehmen in der Nachbarschaft braucht sie rund zwei Minuten. Mit Vollgas fliegt die Drohne los. Die Strecke ist rund einen Kilometer Luftlinie lang. Ein Lieferwagen bräuchte für die gleiche Strecke sehr viel länger, sagt der Geschäftsführer des Werkzeughandels, Norman Koerschulte.
Das Drohnen-Start-Up "Third Element Aviation" aus Bielefeld hat die Drohne gebaut, in Zusammenarbeit mit dem Großhändler Koerschulte. Der Drohnenflug soll sehr sicher sein, verspricht der Entwickler der Drohne, Marius Schröder. Die Vorgaben durch das Luftfahrtbundesamt seien sehr streng gewesen. Deswegen habe es auch rund zweieinhalb Jahre gedauert, bis dieser bundesweit erste regelmäßige Linienbetrieb genehmigt worden ist.
Drohne mit Fallschirm an Bord
Die Drohnen haben einen Fallschirm an Bord, falls alle Motoren ausfallen sollten. Sie können allerdings auch ohne Ihre Propeller sicher gelandet werden. Während des Fluges werden sie von einem Operator in einer Leitstelle überwacht.
Verkehrsprobleme bekannt
Lüdenscheid hatte schon vor der Sperrung der A45 große Verkehrsprobleme. Viele Lieferwagen waren im Stau stecken geblieben. Durch die Sprengung der Rahmedetalbrücke seien diese Verkehrsprobleme noch sehr viel größer geworden.
Flug auch in anderen Regionen möglich
Durch die Freigabe des Luftfahrtbundesamtes ist es jetzt sehr viel schneller möglich, auch in anderen Regionen mit ähnlichen Verkehrsproblemen einen regelmäßigen Drohnen-Linienflug zu installieren, ist sich Entwickler Marius Schröder sicher. In Lüdenscheid soll sie künftig auch andere Unternehmen anfliegen.
Ihren Jungfernflug hat die Drohne jedenfalls gut überstanden. Händler Norman Koerschulte beobachtet, wie sie schnell näher kommt und sicher wieder vor seinem Werkzeughandel landet.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort