OWL vom Fernverkehr abgeschnitten
Lokalzeit OWL. 16.08.2024. 02:18 Min.. Verfügbar bis 16.08.2026. WDR. Von Theo Knepper.
Drei Wochen keine Fernzüge zwischen Hamm und Hannover
Stand: 17.08.2024, 07:28 Uhr
Seit Freitag Abend 21 Uhr ist die Bahnstrecke zwischen Hamm und Hannover komplett vom Fernverkehr abgeschnitten. Drei Wochen lang halten keine ICE- und IC-Züge in Gütersloh, Bielefeld, Herford, Bad Oeynhausen und Minden. Auch der Regionalverkehr ist eingeschränkt.
Von Uwe Pollmann
Der Grund für die Abkopplung sind umfangreiche Bauarbeiten zwischen Neubeckum und Bielefeld, die bis zum 6. September dauern. Schienen werden erneuert, 1.800 neue Schwellen gelegt und 3.500 Tonnen Schotter ausgetauscht. Auf knapp 2,5 Kilometern baut die Bahn Lärmschutzwände auf.
Auch Oberleitungen, Brücken und Weichen werden saniert. Die rund 30 Kilometer lange Strecke zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld wird dafür sogar komplett gesperrt. Die Bahn investiert dafür über sieben Millionen Euro.
Verspätungen bei Fernzügen bis 75 Minuten
Der Fernverkehr wird in der Zeit weiträumig umgeleitet. Fünf Städte in Ostwestfalen-Lippe sind davon abgekoppelt. Das sorgt bei den Verbindungen zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin für Verspätungen von 60 bis 75 Minuten, teilt die Deutsche Bahn mit: "Einzelne ICE entfallen auch ganz", so ein Bahnsprecher.
Die IC-Züge von Frankfurt über Köln bis nach Dresden oder Leipzig fallen drei Wochen lang ebenso weg. Es gibt nur die Verbindung ab Hannover bis in die sächsischen Städte. Auch Flixtrain-Züge sind von den Einschränkungen betroffen und müssen Umwege fahren.
Starke Einschränkungen im Regionalverkehr
Ebenso ist der Regionalverkehr von den Bauarbeiten betroffen. Der RE6 (RRX, National Express) fährt von Köln nur bis Gütersloh – und dann wieder zwischen Bielefeld und Minden (aber teilweise mit geänderten Fahrzeiten).
Der Regionalverkehr ist von den Bauarbeiten ebenso betroffen
Die Linien RB 67 und 69 der Eurobahn enden von Münster kommend bereits in Rheda-Wiedenbrück. Zudem gibt es Einschränkungen in der Nacht und an einzelnen Tagen.
Busse als Ersatz für Regionalstrecken
Die Bahn setzt für die fehlenden Abschnitte Busse ein. Sie fahren zwischen Hauptbahnhof Bielefeld und Rheda-Wiedenbrück und halten in Gütersloh und Isselhorst-Avenwedde. Dafür soll es an mehreren Bahnhöfen mehr Personal für Informationen geben, teilt ein Bahnsprecher mit.
Auch der Güterverkehr ist von den Bauarbeiten betroffen. Der werde ebenso umgeleitet, heißt es von der DB.
IHK: Einschränkungen sind "Dilemma", aber Bauarbeiten sind wichtig
Für die Pendlerinnen und Pendler in Ostwestfalen-Lippe seien die Einschränkungen "ein Dilemma", so die Industrie- und Handelskammer in Bielefeld. "Deshalb appellieren wir, bestmögliche Ersatzangebote bereitzustellen und die Arbeiten schnellstmöglich in dem vorgesehenen Zeitraum abzuschließen."
Aber die Investitionen in das marode Schienennetz seien dennoch wichtig. Es sei sinnvoll "kontinuierlich mehr Mittel in Wartung und Instandhaltung zu investieren".
Unsere Quellen:
- Deutsche Bahn, Pressestelle
- IHK Ostwestfalen