Eine knusprige Rinde, der säuerliche Geschmack, oder doch lieber eine süße Note? Fast jeder hat seine Vorlieben beim Brot, dem deutschen Vorzeigeprodukt. Nicht ohne Grund ist unsere Brotkultur seit 2014 immaterielles Unesco-Kulturerbe.
"Deutsches Brot ist in seiner Vielfalt einzigartig", schreibt die Unesco. Und die Akademie Deutsches Bäckerhandwerk bildet gar "Brot-Sommeliers" aus, die Brot-Kurse geben, die richtige Brotsorte als Beilage empfehlen und ganz allgemein für die Brotkultur werben.
Heute, am 5. Mai, begehen die Bäckereien außerdem den "Tag des deutschen Brotes" - mit Aktionen, unter anderem in NRW. In Münster wird am Montag rund um den Lambertikirchplatz zum Beispiel ein "Paradies für Brotliebhaber" aufgebaut.
Welche besonderen Brote gibt es hier in NRW?
Es sind viel zu viele, um sie alle aufzuzählen - fast jede Stadt, jeder Ort, jedes Dorf hat (oder hatte mal) eine eigene Bäckerei, in der genau dieses eine Brot gebacken wird, das es sonst nirgends gibt. Trotzdem haben natürlich einige lokale Spezialitäten auch größere Bekanntheit erlangt: Das rheinische Schwarzbrot, der westfälische Pumpernickel oder das Paderborner.
Die Brotsorten haben immer auch einen Bezug zu der Region, aus der sie stammen: So ist laut Bäckerverband der karge Boden im Bergischen Land der Grund dafür, dass dort viel Roggenbrot gebacken wurde.
Warum hat das Brot in Deutschland so einen hohen Stellenwert?
Weil es hier eine sehr große Vielfalt gibt. Über 3.000 Brotsorten sind offiziell verzeichnet. Gerade diese Vielfalt ist auch das, was die Unesco hervorhebt. In der Begründung heißt es zudem: "Die regionale Vielfalt der Brote in Deutschland gründet vor allem auf den besonderen bodenkundlichen und klimatischen Voraussetzungen und der politischen, historischen und geografischen Entwicklung von Deutschland."
Auch entscheidend: Die vielen Bäckereien mit langer Tradition. So wurden Rezepte über viele Jahrzehnte (und teilweise sogar Jahrhunderte) weitergegeben. Inzwischen werden viele der kleineren Betriebe von größeren Ketten übernommen. Das Handwerk betont aber, dass das der Vielfalt nicht schade, da auch die Filialen von großen Backunternehmen die regionalen Rezepte weiterführten.
Wie sieht es beim Brotpreis aus?
Brot und Brötchen sind in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich teuer geworden. Die Preise stiegen von 2019 bis 2023 um gut ein Drittel (34,4 Prozent), wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Verbraucherpreise insgesamt erhöhten sich nach Angaben der Wiesbadener Behörde in dem Zeitraum um 17,3 Prozent.
Die gute Nachricht: Zuletzt schwächte sich der Preisanstieg bei Brot und Brötchen deutlich ab. Im März 2024 kosteten die Backwaren 2,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, während die Verbraucherpreise insgesamt in dem Zeitraum um 2,2 Prozent zulegten.
Unsere Quellen:
- Deutsche Presse Agentur
- Evangelischer Presse-Dienst
- Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks