Konsequenzen nach Würge-Angriff auf Kreisliga-Schiedsrichter in Dortmund
Stand: 10.05.2023, 08:20 Uhr
Der Würge-Angriff eines Fußballfans auf einen Schiedsrichter bei einem Kreisligaspiel hat Konsequenzen. Ab sofort sind keine Zuschauer mehr bei Spielen des Dortmunder Vereins Osmanlispor zugelassen.
Das gelte erstmal für die drei noch verbleibenden A-Liga Spiele des Vereins, erklären der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen sowie der Fußballkreis Dortmund. Allerdings betrifft dies auch die jeweiligen Gegnermannschaften von Osmanlispor. Weil die Zugehörigkeit der Fans nicht kontrolliert werden könne, seien alle Zuschauer von den Spielen ausgeschlossen.
Club muss Sicherheitsdienst finanzieren
Der Kreisliga-Club Osmanlispor muss auch die Rechnung für einen Sicherheitsdienst zahlen, der künftig bei den Spielen der Mannschaft eingesetzt werden muss. Verständnis für die Strafmaßnahmen zeigt der Verein nicht, distanziert sich aber von gewaltbereiten Fans.
Zuschauer würgt Linienrichter
Zu dem Angriff war es am Sonntag bei der Kreisliga-A Partie zwischen Rot-Weiß Germania und Osmanlispor Dortmund gekommen. Nach dem jetzigen Ermittlungsstand stürmten nach dem Ausgleichstreffer des Gastvereins (Osmanlispor) mehrere Zuschauer auf den 19-jährigen Linienrichter aus Dortmund zu. Einer der Zuschauer von Osmanlispor packte den 19-Jährigen am Hals und würgte ihn mehrere Sekunden lang.
Gute Ermittlungsansätze
Das Spiel wurde daraufhin durch den Schiedsrichter abgebrochen. Der Täter der gefährlichen Körperverletzung war bei Eintreffen der Polizei nicht mehr vor Ort. Die Polizei Dortmund spricht von guten Ermittlungsansätzen. Es liegen Fotos vor und es gibt eine Täterbeschreibung.
Weiterer Vorfall bei Osmanlispor
Beim Gang in die Kabine kam es noch zu einer massiven Beleidigung durch einen weiteren Zuschauer des Vereins. Ein dementsprechendes Strafverfahren leiteten die Beamten ein.
Es ist nicht der erste Vorfall, bei dem der Verein Osmanlispor negativ auffällt. Im Februar wurde ein Spiel abgebrochen, weil ein Osmanlispor-Spieler den Schiedsrichter so stark angerempelt hat, dass er zu Boden fiel. Osmanlispor bekam deshalb eine Geldstrafe von 150 Euro und einen Punktabzug.
"Das braucht kein Mensch“
Außerdem wurden mehrere Spiele abgesetzt. "Wir haben danach drei Spiele lang keine Schiedsrichter mehr angesetzt, um unsere Schiedsrichter zu schützen“, sagt Andreas Edelstein, Kreisvorsitzender im Fußballkreis Dortmund. Der Vorfall am Sonntag wird die gleiche Folge haben. Damit können die Spiele in der Kreisliga A nicht stattfinden. "Sie werden zumindest nicht mit Dortmunder Schiedsrichtern stattfinden“, sagt Edelstein.
Weiterer Angriff auf Scheidsrichter in Gütersloh
Hier kam es am Sonntag am Rande eines Spiels der Kreisliga C zunächst zu einem Streit zwischen einem Zuschauer und dem Schiedsrichter. Daraufhin wurde der Zuschauer des Platzes verwiesen. Bei der Begegnung in der Halbzeitpause schlug der 36-jährige Zuschauer den Schiedsrichter ins Gesicht und flüchtete mit dem Fahrrad. Zeugen konnten ihn später stellen.
Der verletzte Schiedsrichter wurde zur ambulanten Behandlung in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen. Die Polizei Gütersloh hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
