Anne Müller-Borgstädt und Norbert Notdurft machen gerade Frühstück. Auf einem Campingtisch stehen im Schatten eines roten Pavillon Erdbeeren, Joghurt und Müsli. Die beiden kommen seit acht Jahren zum kleinen Campingplatz in Essen. "Es fühlt sich direkt beruhigend an, wenn wir hier sind", sagt Norbert Notdurft.
Urlaub vor der Haustür
Norbert und Anne haben es nicht weit. Sie kommen aus Solingen, ca. 40 km fahren sie. "Hier ist einfach eine tolle Mischung, die Naturbelassenheit, die anderen Leute sind nett. Ich kann mir keinen besseren Ort vorstellen", findet Anne Müller-Borgstädt. Immer wieder kommen andere Camper vorbei. Man grüßt sich freundlich und quatscht miteinander.
Die beiden übernachten in einem von fünf Bauwagen auf dem Platz. Ein paar Meter vor ihnen liegt die Ruhr. "Ich bin eine Wasserratte. Im Sommer kühl ich mich ab", sagt Anne. Norbert ist Hobby-Vogelkundler. Er beobachtet hier direkt an der Ruhr Vögel, Rehe, Fische.
Campingplatz mit viel Liebe aufgebaut
Der Campingplatz ist nicht groß. "Das mögen viele Gäste", sagt Simone Bauer. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie seit 2006 den Platz. "Durch einen Zufall haben wir dieses Grundstück entdeckt. Wir kommen eigentlich gar nicht aus dem Tourismus-Bereich."
Mit den Jahren hat Simone Bauer ein richtiges Kleinod an der Ruhr in Essen aufgebaut. 20 Wohnmobil-Plätze gibt es. Und einige Bauwagen zum Übernachten. "Es war jede Menge Arbeit, dass der Platz jetzt so ist, aber es hat sich gelohnt", sagt Simone Bauer.
Sie lebt mit ihrem Mann direkt am Campingplatz, um die Nähe zu ihren Gästen zu haben. Immer wieder sprechen sie Gäste an, grüßen, fragen etwas. Man kennt sich.
Mit den Jahren hat Simone Bauer einen Garten angelegt, mit wilden Blumen, Erdbeeren. Und einem Kräutergarten, an dem sich jeder bedienen kann. Zwei Dittel der Gäste sind Stammgäste. Direkt am Campingplatz ist eine Kanu-Anlege-Station. Gerade sind auch Gäste mit dem Kanu da.
Ruhrtal-Radweg und Sehenswürdigkeiten sind in direkter Nähe
Susanne und Alfons Mause kommen aus Hallenberg im Sauerland. Sie sind mit ihrem Camper das erste Mal hier. "Wir kommen aus dem Ländlichen und es ist überraschend, wie grün das Ruhrgebiet ist", sagt Susanne Mause. Die Beiden frühstücken ausgiebig. Dann geht es mit dem Fahrrad zur Villa Hügel. Etwa zehn Kilometer sind es.
Der Ruhrtalradweg ist in direkter Nachbarschaft. Vom Campingplatz aus blickt man auf die Ruhr. Gegenüber ist der Radweg. "Es ist toll, dass wir für unseren Kurz-Urlaub nicht weit fahren müssen und hier Ruhe haben, aber es auch tolle Sachen zum Angucken gibt", sagen Susanne und Alfons Mause.
Nach dem Frühstück sind die meisten Gäste unterwegs. Dann kehrt Ruhe ein auf dem länglichen Wiesengrundstück direkt an der Ruhr. Am späten Nachmittag trudeln die Gäste dann wieder ein und genießen die Ruhe und Idylle mitten im Ruhrgebiet.