Der Gildehoftunnel in der Nähe des Essener Hauptbahnhofs ist ein Ort, der Merle Hannah Häring schockiert. Hier leben und nisten hunderte Tauben unter schwierigsten Bedingungen.
"Man sieht hier überall den Kot und die Federn. Und am Allerschlimmsten ist: Die Deckenverkleidung hat sich gelöst, die Tauben fliegen da rein und brüten", beschreibt die Tierschützerin die Situation.
Ehrenamtliche wollen Taubenschläge in der Stadt
Die Initiative "Grauflügel" will diese Situation ändern. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen fahren zu Hotspots wie dem Tunnel, um verletzte Tiere einzufangen oder tote Tiere von der Fahrbahn zu entfernen.
Die Ehrenamtlichen um Merle Hannah Häring haben der Stadt Essen ein Konzept vorgelegt. Das sieht fest installierte Taubenschläge vor, die den Tieren eine Alternative zu ihren aktuellen Niststätten bieten würden.
Taubenpopulation könnte besser kontrolliert werden
Das hätte laut der Initiative mehrere Vorteile. So könnten Tauben besser gezählt und ihre Populationen kleingehalten werden, indem Eier ausgetauscht werden. Außerdem hätten die Tieren durch medizinische Versorgung, genügend Futter, Wasser und ruhige Brutstellen ein besseres Leben.
An der jetzigen Situation muss sich aus Sicht von Merle Hannah Häring etwas ändern. "Tauben haben keine Lobby. Und außer den Ehrenamtlichen interessiert sich hier in Essen niemand dafür", sagt die Tierschützerin über ihre Motivation.
Über dieses Thema hat der WDR auch in der Lokalzeit Essen im WDR Fernsehen berichtet.