Seniorin erstochen: Lebenslange Haft für Haushaltshilfe

Stand: 10.05.2024, 15:36 Uhr

Das Landgericht Essen hat eine 30-jährige frühere Putzfrau wegen Mordes und Diebstahl in vier Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie hatte vor einem Jahr eine Seniorin erstochen.

Auslöser für die Gewalttat waren offenbar Diebstahlsvorwürfe. Die Angeklagte hatte als Haushaltshilfe bei der Rentnerin gearbeitet. Die 86-Jährige hatte die Putzfrau beschuldigt, ihr Schmuck gestohlen zu haben. Nach diesem Vorfall durfte die Angeklagte schon längere Zeit nicht mehr beim späteren Opfer putzen.

Schläge, Tritte und Stiche in den Hals

Im Mai 2023 hatte sich die Angeklagte dann Zugang zur Wohnung der Seniorin verschafft. Diese konfrontierte sie mit den Diebstahlsvorwürfen. Es entwickelte sich ein Streit und ein Gerangel.

Die Putzfrau soll ihr Opfer zunächst brutal geschlagen und getreten haben. Danach stach sie der Senioren mit einem spitzen Gegenstand acht Mal in den Hals. Schon beim Prozessauftakt Mitte Januar hatte die 30-Jährige ein Geständnis abgelegt: "Ich schäme mich für das, was ich getan habe", sagte die Mutter einer kleinen Tochter vor Gericht. Sie sei sonst nicht so ein Mensch.

Seniorin erstochen: Lebenslange Haft für Haushaltshilfe WDR Studios NRW 10.05.2024 00:43 Min. Verfügbar bis 10.05.2026 WDR Online

Schon zuvor Diebstahlsvorwürfe

Laut Anklage hatte die 30-Jährige nach der Tat noch 100 Euro Bargeld mitgenommen. Dazu habe sie Daten von ihrem Handy gelöscht und Kleidung entsorgt, um die Tat zu vertuschen. Es war nicht das erste Mal, dass sie mit Diebstahlsvorwürfen konfrontiert war. Zwei Vermittlungsdienste für Haushaltshilfen hatten ihr in der Vergangenheit schon gekündigt.

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