Vor etwa einem Jahr hatte der 60-jährige Vereinstrainer gemeinsam mit einem Mannschaftsbetreuer wegen einer Roten Karte auf einen 27-jährigen Schiedsrichter eingeschlagen und -getreten. Der Mann musste schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.
Angeklagte geständig
Im Saal des Amtsgerichts Bochum hatte der Trainer zunächst rumgedruckst. Der Richter ermahnte hat ihn daraufhin. Nachdem der Angeklagte mit seinem Verteidiger den Saal verlassen hatte um sich zu besprechen, zeigte er sich bei der Rückkehr einsichtiger: Er gestand zunächst und entschuldigte sich dann.
Der 60-Jährige wurde zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Der zweite Angeklagte, der Betreuer der Mannschaft, hat voll umfänglich gestanden und glaubhaft um Entschuldigung gebeten. Er bekam neun Monate auf Bewährung.
Eskalation nach Fußball-Bezirksliga-Spiel
Das Spiel zwischen dem SV Phönix und CF Kurdistan Bochum war vorbei, eins zu eins, alle hätten friedlich nach Hause gehen können. Doch der Torwart der Gastmannschaft war offenbar nicht zufrieden. Er soll hämisch in Richtung Schiedsrichter applaudiert haben. Daraufhin bekam er die gelb-rote Karte. Das brachte den Trainer des CF Kurdistan auf die Palme. Auch er legte sich mit dem Schiedsrichter an. Der reagierte prompt und gab auch dem Trainer einen Platzverweis.
Schiedsrichter schwer verletzt
Danach eskalierte die Situation. Der 60-jährige Vereinstrainer soll gemeinsam mit einem Mannschaftsbetreuer auf den 27-jährigen Schiedsrichter eingeschlagen und -getreten haben. Der Mann musste schwer verletzt mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei rückte mit einem größeren Aufgebot an. Sogar ein Helikopter war im Einsatz.
Betreuer entlassen
Was genau geschehen ist, war zunächst unklar. Kurz nach dem Spiel hieß es in einer Mitteilung des CF Kurdistan, der Trainer werde zu Unrecht beschuldigt. Dennoch suspendierte ihn der Verein, der Betreuer wurde sofort entlassen. Aber es wurde auch nach einem unbekannten Zuschauer gesucht, der dem Schiedsrichter ein Knie in den Rücken gerammt haben soll. Er konnte offenbar nicht ermittelt werden.
Sechs Jahre Sperre
Im Dezember war der Fall zunächst vor das Bezirkssportgericht gegangen. Gegen den jetzt Hauptangeklagten sprach es eine Sperre von sechs Jahren aus, dazu 1.000 Euro Geldstrafe. Der zweite Verdächtige wurde für neun Monate gesperrt, er musste 500 Euro Geldstrafe zahlen. Auch der Verein wurde zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro verurteilt.
Über dieses Thema berichten wir am 11.10.2023 auch im Hörfunk auf WDR2.