Es ist feierlich in der Villa Hügel in Essen, einem geschichtsträchtigen Ort. Dort, wo einst die Familie der Industriellen-Dynastie zu speisen pflegte, sitzen heute die Verantwortlichen der Krupp-Stiftung zusammen. Mit dabei: einige Vertreter von gemeinnützigen Projekten, die stolz über ihre Vorhaben berichten, die jetzt gefördert werden.
Fördersumme aufgestockt
Anlass ist das 150-jährige Jubiläum der Villa Hügel, das bereits im vergangenen Jahr groß gefeiert wurde, unter anderem mit Open-Air-Konzerten und Kinovorstellungen auf dem Krupp-Anwesen. Dabei hat die Krupp-Stiftung auch einen Wettbewerb ausgelobt, bei dem sich Projekte bewerben konnten. Die Fördersumme von 1,5 Mio. Euro wurde sogar noch auf 1,77 Mio. Euro aufgestockt.
150 gemeinnützige Einzelprojekte ausgewählt
Die Resonanz war riesig: 510 Anträge gingen ein, am Ende wählte die Jury 150 Einzelprojekte aus. Sie sollen einen Beitrag leisten zum gesellschaftlichen Miteinander im Ruhrgebiet und aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kunst, Kultur, Gesundheit und Sport kommen.
Eines der gemeinnützigen Projekte wird in Bochum umgesetzt. Das Kinder- und Jugendhospiz Löwenzahn hat ein ehrgeiziges Ziel: dort sollen Mentorinnen für Geschwister von schwerkranken Kindern ausgebildet werden. Sie sollen die Geschwisterkinder unterstützen und vor allem psychisch unterstützen.
Auch das Mädchenzentrum in Gelsenkirchen wird gefördert. "Brave not perfect" heißt das Projekt, bei dem Mädchen zwischen 10 und 27 Jahren Kurse in den Bereichen Popmusik, Skateboarding und Yoga absolvieren können. Ziel ist es, die eigenen Stärken zu finden und zu erproben.
Privatinitiativen und auch Hochschulprojekte
Ein weiteres Projekt kommt aus Dortmund, die Technische Universität nimmt die Buden in den Fokus. Kioske sollen als Anlaufstellen für soziale Interaktion und für die Integration von MigrantInnen erforscht werden. Auch die Uni Duisburg-Essen wird gefördert. Dabei öffnet sich die Hochschule für die Öffentlichkeit: 30 gemeinnützige Organisationen sollen mit der Uni Themen erarbeiten.
Zwischen 500 Euro und 25.000 Euro gehen an die jeweiligen Projekte, sie werden in 30 Revierstädten umgesetzt, die meisten in Essen, der Heimat der Krupp-Stiftung. Seit Ende der 1960er Jahre setzt die Krupp-Stiftung sich bereits für gemeinnützige Zwecke ein und hat seitdem 690 Millionen Euro investiert.
Unsere Quellen:
- Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
- Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.04.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Ruhr sowie in der Lokalzeit auf WDR2.