Eine Bank und ein Regal –bestückt mit Handtüchern , Lappen und Seife – davor ein Schild mit Instruktionen und der Überschrift: Reinigungsstation für Ausländer. Diese Szene hat ein Zeuge am vergangenen Samstag auf dem Parkplatz hinter der Kirche Heierbusch in Essen-Bredeney vorgefunden.
"Widerlich, das war mein erster Gedanke," sagt Henrike Kattein aus der Gemeinde. Sie hatte über eine Chatgruppe der Kirchengemeinde ein Bild von dem rassistischen Aufbau bekommen. In der Gemeinde sorgt die Aktion für viele Fragezeichen. Warum Unbekannte ihre selbstbetitelte Reinigungsstation gerade hier aufgebaut haben, kann man sich nicht wirklich erklären. Auch der Standort nicht vor, sondern hinter der Kirche, wirft Fragen auf.
Kirche will sich nicht einschüchtern lassen
"Wir sind hier klar positioniert als Kirchengemeinde, machen Erinnerungsarbeit, beschäftigen uns mit der Nazi-Dikatur, sind offen für andere Religionsgemeinschaften. Will man uns da einen reinwürgen? Keine Ahnung! Aber wir lassen uns nicht einschränken!", sagt Gemeindepfarrer Lars Linder.
Ein Zeuge hatten am Wochenende die Polizei verständigt, nachdem er den Aufbau auf dem Parkplatz hinter der Kirche entdeckt hatte. Mittlerweile erinnert hier nichts mehr daran. Die Ermittler haben die Beweise beschlagnahmt. Bisher gibt es aber noch keine Hinweise auf den oder die Täter. Der Staatsschutz ermittelt in dem Fall.
Die Gemeinde will nun abwarten, wie es mit den Ermittlungen der Polizei weitergeht, bevor sie sich überlegt, wie sie auf den Vorfall reagieren will.
Unsere Quellen:
- Polizei Essen
- Evangelische Emmaus-Gemeinde Essen
- WDR-Reporterin vor Ort