Umbau von Kölns Raser-Strecke vorerst gestoppt
Stand: 27.12.2023, 07:21 Uhr
Der Umbau der Raser-Strecke im Kölner Stadtteil Poll ist verschoben. Eigentlich sollte die Strecke Ende dieses Jahres umgebaut werden. Doch Niederschläge und niedrige Temperaturen verhindern laut der Stadt die Bauarbeiten.
Von Oliver Köhler
Kölns Raser- und Autoposer-Treffpunkt, die Alfred-Schütte-Allee im Stadtteil Poll, sollte Ende dieses Jahres umgebaut werden. Doch daraus wird nichts. Die Begründung der Stadt: Niederschläge und niedrige Temperaturen verhindern die Bauarbeiten.
Das klingt skurril. Denn die Stadt hatte selbst entschieden, den Umbau im Spätherbst und Winter auszuführen, also zu einer Zeit, in der es oft regnet und kalt ist.
Nun erklärt die Stadt aber: Wichtige Teil der Arbeiten lassen sich bei schlechtem Wetter nicht ausführen. Bei starkem Regen könne zum Beispiel Gussasphalt nicht eingebaut werden, heißt es in einer Erklärung der Stadt: "Es besteht die Gefahr, dass das Mischgut zu schnell abkühlt und man keinen ausreichenden Schichtenverbund mit der darunterliegenden Schicht erreicht".
Eigentlich sollte der Umbau der Raser- und Autoposer-Strecke am Rheinufer bereits am 27. November beginnen. Anwohner demonstrieren seit Jahren für mehr Sicherheit in ihrem Viertel. Sie hatten sich mit einer Petition an Oberbürgermeisterin Henriette Reker gewandt.
Mehrere Schwerverletzte und ein Toter
Am Poller Rheinufer versammeln sich vor allem an den Wochenenden und bei schönem Wetter Hunderte zumeist jüngere Leute mit ihren zum Teil getunten und PS-starken Autos. Auf der Alfred-Schütte-Allee finden kurze Spurts statt. Auf den umliegenden Straßen berichten Anwohner von regelmäßigen Rennen.
Nach mehreren Unfällen mit schwerverletzten und einem Toten im Stadtteil Poll hat die Bezirksvertretung Porz ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Entschärfung des Brennpunktes beschlossen.
In einem ersten Schritt will die Stadt nun durch Verengungen der Fahrbahn, durch den Bau von Mittelinseln und die Einrichtung von wechselseitigen Parkflächen das Rasen auf der Alfred-Schütte-Allee verhindern. Ein neuer Fußgängerüberweg soll die Straße für Fußgänger sicherer machen.
Dieser Umbau soll laut Stadt rund 300.000 Euro kosten. Später sollen zwei Geschwindigkeitsmessanlagen dazukommen.
Baustart nun im Januar?
Protest gibt es gegen den Umbau der Straße von der Geschäftsführung des Schüttewerks, das direkt an der Straße liegt. Obwohl die Stadt zusichert, dass selbst Schwertransporter durch die Fahrbahnverschwenkungen nicht behindert werden, sieht das Schütte-Management in den Maßnahmen eine Behinderung des Werksverkehrs.
Nun will die Stadt im Januar mit den Arbeiten beginnen. Allerdings ist das ebenfalls ein Monat mit Niederschlägen und Kälte - deshalb ist heute schon absehbar, dass es im Januar wieder Verschiebungen der Terminpläne geben wird.
Die Stadt sagt auf Nachfrage des WDR, ihr sei bewusst, dass es wegen des Wetters im Januar erneut Probleme geben könnte. Man nehme aber Verzögerungen in Kauf. Ziel sei es, die Straße so rasch wie möglich umzugestalten, damit dort keine illegalen Autorennen mehr stattfinden können.
Über dieses Thema berichtet der WDR auch in der Lokalzeit aus Köln im Fernsehen und Hörfunk auf WDR 2.
Quelle:
- WDR-Reporter
- Stadt Köln