Anklage: Drei deutsche Spione für China
Stand: 09.01.2025, 18:40 Uhr
Die Bundesanwaltschaft hat jetzt drei deutsche Staatsbürger angeklagt, die für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet haben sollen. Zwei der Angeklagten wurden im April in Düsseldorf festgenommen, einer in Bad Homburg.
Von Moritz Börner
Die drei Angeklagten, zwei Männer und eine Frau, haben der Anklage zufolge in Düsseldorf eine Beratungsfirma gegründet, um an militärisch relevante Informationen zu kommen. Einer der Männer stand mit der Universität Duisburg - Essen in Verbindung. Dort trat er als Redner in einem Wissenschaftsforum für Mobilität auf, unter anderem zum Thema Autonomes Fahren. Über seine Firma hat er laut der Universität Duisburg - Essen auch 1000 Euro gespendet.
Militärisch relevante Informationen
Den drei Angeklagten wird vorgeworfen, über die Firma Kontakt zu Unternehmen und Hochschulen aufgenommen zu haben, um auf diese Weise Informationen über Schiffsmotoren, für Kampfschiffe, Panzertechnik und Drohnen zu sammeln. Die Informationen gaben die drei laut Anklage an den chinesischen Geheimdienst MSS weiter. Die Gruppe soll vom chinesischen Staat bezahlt worden sein.
Speziallaser ausgeführt
Außerdem sollen die Angeschuldigten im Auftrag des MSS drei Speziallaser angeschafft und ohne Genehmigung nach China ausgeführt haben. Die Bundesanwaltschaft wirft den drei mutmaßlichen Spionen darum nicht nur geheimdienstliche Agententätigkeit, sondern auch gewerbsmäßige Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz vor. Das Oberlandesgericht in Düsseldorf entscheidet jetzt, ob es zu einem Prozess kommt.
Unsere Quellen
- Nachrichtenagentur dpa
- Bundesanwaltschaft
- Recherche WDR-Reporter