Angebliche Tötung auf Kölner Spielplatz: Wie erkennt man Fake-Videos?

Stand: 17.04.2025, 13:40 Uhr

Die Polizei Köln hat das angebliche Tötungsdelikt auf einem Kölner Spielplatz als Falschmeldung zurückgewiesen. Sie erklärt, an welchen Anzeichen man gefälschte Videos erkennen kann.

Auf Instagram und TikTok kursierte zuletzt ein Video, das eine angebliche Tötung auf einem Spielplatz in Köln-Ehrenfeld zeigt. Demnach soll dort eine Frau einen syrischen Mann mit einem Messer getötet haben soll. Die Kölner Polizei sagte auf Anfrage, dass es kein derartiges Tötungsdelikt gegeben habe.

"Solche Falschmeldungen können großen Schaden anrichten", sagt Polizeisprecher Benno Groß dem WDR. "Sie zielen darauf ab, Menschen zu verunsichern oder zu verängstigen." Das Video war auf TikTok zwischenzeitlich mehr als 600.000 Mal aufgerufen und 11.000 Mal kommentiert worden.

Tonspur offenbar mit KI generiert

Die Bilder im Video erwecken den Eindruck, es handele sich um aktuelle Aufnahmen vom Tatort - tatsächlich stammen sie zum Teil von älteren Polizeieinsätzen aus Kroatien, Estland und Berlin.

Die Tonspur des Clips klingt künstlich: Eine monotone Stimme spricht Sätze wie "eine jährige Mutter" oder "kein Prozess, kein keine Strafe". Es handelt sich offenbar um eine KI-generierte Sprachausgabe.

Woran man Fake-Videos erkennen kann

Benno Groß von der Polizei Köln rät dazu, auf solche inhaltlichen Fehler sowie akustischen Verzerrungen zu achten, um unechte Videos zu identifizieren und nicht weiter zu verbreiten. Bei Personen in den Videos solle man auch auf Fehler achten, auf "Artefakte". Hände hätten oft zu wenige oder zu viele Finger. Arme würden fehlen oder seien abgeschnitten. Ohren hätten eine schlecht ausdifferenzierte Form.

Am Wichtigsten sei es, die Quelle zu prüfen. Schließlich kommuniziere die Polizei Köln in besonderen Fällen und Einsatzlagen immer über die eigenen Social-Media-Kanäle. Wenn es sich um eine echte Meldung gehandelt hätte, wäre diese also von der Polizei kommuniziert worden.

Unsere Quellen:

  • Polizei Köln
  • Deutsche Presse-Agentur

Über das Thema berichtet die Lokalzeit aus Köln am 17.04.2025 auch im Radio auf WDR 2.