Krefelder Flüchtlingsunterkunft wegen Sicherheitsproblemen geräumt 00:49 Min. Verfügbar bis 05.09.2026

Krefelder Flüchtlingsunterkunft wegen Sicherheitsproblemen geräumt

Stand: 05.09.2024, 14:43 Uhr

357 Personen müssen raus — die Flüchtlingsunterkunft in Krefeld-Forstwald wurde aus Sicherheitsgründen komplett geräumt.

Von Thomas Kalus

Die Flüchtlingseinrichtung war gerade erst im Juli gestartet. Doch offenbar gibt es in der Einrichtung im westlchen Krefelder Stadtteil Forstwald erhebliche Sicherheitsprobleme. Wie die zuständige Düsseldorfer Bezirksregierung jetzt mitteilte, wurden vorübergehend alle aktuell 357 Bewohnerinnen und Bewohner in eine andere Landesunterkunft gebracht.

In dem bisherigen Container-Dorf auf einem ehemaligen Kasernengelände wohnten vor allem Familien und Alleinreisende aus Syrien, der Türkei, dem Irak und Afghanistan. In der Anlage konnten bis zu 400 Menschen in Vier- und Sechsbettzimmern untergebracht werden.

Erhebliche Bedenken gegen Sicherheitsdienstleister

Grund für diese radikale Maßnahme des Auszugs sind erhebliche Bedenken gegen den Sicherheitsdienst. Sicherheitsdienstleister haben in den Flüchtlingsunterkünften die Aufgabe, Ein- und Ausgänge zu kontrollieren, in Notfällen für geregelte Abläufe zu sorgen, und zum Beispiel im Falle eines Brandes die Evakuierung der Bewohner zu koordinieren.

Nach Überzeugung der Behörde erfüllt der Dienstleister in Krefeld-Forstwald diese Aufgaben aber nicht mit der erforderlichen Qualität. Dies sei auch von hinzugezogenen Experten bestätigt worden, so die Bezirksregierung. Vor allem im Bereich des Brandschutzes für die Anlage gebe es erhebliche Defizite.

Bürgerverein bot Hilfe an

Schon bevor die ersten Flüchtlinge ihre Zimmer in dem Container-Dorf bezogen hatten, gab es Kritik vom Krefelder Bürgerverein Forstwald. Der Verein hatte schon früher bei der Planung und dem Betrieb von anderen Flüchtlingseinrichtungen in Krefeld geholfen. Bei der Planung der inzwischen geräumten Unterkunft habe der Verein entsprechende Hilfe angeboten, die von der Bezirksregierung Düsseldorf damals abgelehnt worden sei, sagt Vorsitzender Rudolf Weißert dem WDR.

Außerdem habe der Bürgerverein Forstwald bereits früher auf eklatante Sicherheitsmängel hingewiesen, sagt Rudolf Weißert. Unter anderem seien Fluchtwege schlecht beleuchtet, Fluchttore zu schmal und Fußwege nicht breit genug. Auch gebe es zu wenig Sicherheitspersonal.

Bezirksregierung prüft Wiederaufnahme

Die Bezirksregierung Düsseldorf teilt auf WDR-Anfrage schriftlich mit: "Soweit die Bezirksregierung Düsseldorf Hinweise auf Sicherheitsmängel in den Einrichtungen erhält, geht sie diesen selbstverständlich nach. Die durchgeführte Maßnahme steht mit den Hinweisen des Bürgervereins Krefeld nicht in unmittelbarem Zusammenhang."

Für das weitere Vorgehen, werde mit dem aktuellen Sicherheitsdienstleister gesprochen. Wann und wie es an dem Standort in Krefeld-Forstwald weiter gehen kann, werde derzeit geprüft, um die Unterkunft "möglichst zeitnah wieder in Betireb zu nehmen", so die Bezirksregierung Düsseldorf.

Quellen:

  • Bezirksregierung Düsseldorf
  • Rudolf Weißert, Vorsitzender des Krefelder Bürgervereins Forstwald

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