Bei der Versammlung sollten die Kandidaten für die kommende Betriebsratswahl bei UPS am Flughafen Köln/Bonn nominiert werden. Die nicht angemeldeten Mitarbeiter drängten in die Versammlung. Privat aufgenommene Videos zeigen eine aufgeheizte Stimmung, Rufe nach der Polizei sind zu hören. Es entsteht ein Tumult an einer Eingangstür und ein Mitarbeiter wird gegen einen Buffet-Tisch gestoßen.
Mutmaßliches Ziel: eigene Kandidaten durchzusetzen
Der zuständige Gewerkschaftssekretär Stephan Somberg vermutet, dass es das Ziel der Gruppe gewesen sei, bei der Wahl eigene Kandidaten durchzusetzen. Wenige Tage vor der Versammlung hatte er 147 Mitgliedsanträge erhalten. Dabei waren auch diejenigen, die versucht hatten, den Versammlungsraum zu erstürmen.
Es ist der bisherige Höhepunkt einer längeren Auseinandersetzung innerhalb des Betriebes. Mitglieder der Gewerkschaft Verdi berichten dem WDR seit geraumer Zeit davon, dass sie von lukrativen Wochenendschichten abgezogen werden und von Betriebsräten und Führungskräften des Unternehmens unter Druck gesetzt würden.
Systematische Benachteiligungen von Mitarbeitern
Wer nicht zu der konkurrierenden Betriebsratsgruppe namens "Dialog" gehöre, werde systematisch benachteiligt. Besonders intensiv finde das statt, seitdem Verdi im Dezember einen Warnstreik wegen der laufenden Tarifverhandlungen organisiert habe.
Auf die wiederholte Anfrage des WDR beim Betriebsrat gab es keine Reaktion. Das Unternehmen UPS teilte mit, es würde sich um eine gewerkschaftsinterne Auseinandersetzung halten. UPS sei an den Vorfällen nicht beteiligt gewesen.
Unsere Quelle:
- Verdi
- WDR Reporter vor Ort