Es ist wieder viel los am bekannten Kölner Eigelstein. Menschen sitzen in Cafes, LKW liefern Waren für Geschäfte an. Alltäglicher Trubel. Die Menschen wissen, dass ihr Viertel aktuell wieder die Schlagzeilen bestimmt.
Nach den Fällen von abgerissenen Halsketten sagt eine ältere Dame, dass sie das furchtbar findet. Sie würde sich nun genauer umschauen, vorsichtiger sein: "Ich werde mir die Leute schon genauer ansehen", sagt sie. Eine andere Frau sagt, dass sie es doof findet, gezwungen zu sein, eine einfache Kette um den Hals zu machen, weil man Angst haben muss, die andere wird einem geklaut.
"Veedelskümmerer" ist Ansprechpartner für die Menschen
Der "Bürgerverein Kölner Eigelstein" hat den "Kümmerer" erschaffen. Auf seinem Lastenrad fährt Michael Seffen ständig im Veedel umher, hält Kontakt zu den Leuten, kennt hier fast jeden, grüßt ständig vorbeilaufende Menschen.
Dass die Polizei und die Stadt hier in einer Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge Zimmer und Bewohner durchsucht und kontrolliert haben, "ist bei den Anwohnern im Veedel auf volle Zustimmung gestoßen", sagt Seffen. Die Frage sei nur, wie es nun weitergehe: "Auch heute sind wieder Minderjährige hier unterwegs, von denen man nicht weiß, wie sie sich verhalten."
Die Sprecherin des Bürgervereins Kölner Eigelstein, Ruth Wennemar, sagt, dass die Jugendlichen genau wissen, dass wie wegen ihres Alters keine "spürbaren" Strafen zu befürchten haben. Die Jugendlichen würden auch Lachgas konsumieren, das würde sie enthemmen.
Fast 600 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge
Die Polizei teilt am Mittag mit, dass sie bei der Durchsuchung der Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge Goldketten, hochwertige Sonnenbrillen, Handys und ein Messer sichergestellt hat. Nun müssten die Fundstücke zugeordnet werden.
Die Polizei hat niemanden festgenommen. Auch hier müsse man nun prüfen, welcher Jugendliche möglicherweise welche Straftat verübt haben könnte. Die Stadt plant, die schwierigen Bewohner der Unterkunft auf andere Standorte in der Stadt zu verteilen. Insgesamt leben in Köln mehr 590 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge.
So geht das Leben weiter am Eigelstein. Auch in den nächsten Tagen werden Menschen in Cafes sitzen, LKW bringen neue Ware für Restaurants und Geschäfte, der alltägliche Trubel wird sich wiederholen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Polizei Köln
- Bürgerverein Kölner Eigelstein e.V.