15.000 Menschen haben in Duisburg für eine vielfältige Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Zu der Veranstaltung unter dem Motto "Duisburg ist echt bunt" hatten fast 70 Gruppen aufgerufen – darunter Kirchen, Gewerkschaften, Sozialverbände – aber auch Unternehmer, Karnevalisten der MSV Duisburg und die muslimischen DITIB-Gemeinden der Stadt. Laut Polizei blieb bis zum Ende alles ruhig.
Bundestagspräsidentin vorne weg
"Auch wenn wir oft unterschiedlicher Meinung sind – heute sind wir eins. Heute ist Duisburg bunt!", rief Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) bei der Abschlusskundgebung unter großem Applaus der 15.000 Teilnehmenden. Und sie betonte: "Hass und Hetze ist keine Meinung!" Die Duisburgerin hatte zuvor in der ersten Reihe an der Demonstration teilgenommen.
Kritik an DITIB-Teilnahme
"In Duisburg leben mehr als 120 Nationen friedlich zusammen", so Organisator Dieter Lieske vom DGB. Vor der Demo hatte es vereinzelt Kritik daran gegeben, dass auch der muslimische Religionsverband DITIB zu den Unterstützern gehört. "Hier leben eine Menge Menschen mit Migrationshintergrund, die wir nicht ausschließen wollen", kontert Lieske.
Ebenfalls zu den Unterstützern gehört der Unternehmerverband "Wirtschaft für Duisburg". Annähernd hundert Firmen hätten sich dem Aufruf angeschlossen, berichtet der Vorsitzende Alexander Kranki: "Vom kleinen Selbständigen bis zu den größten Duisburger Unternehmen".
Schornstein leuchtet
Auch am Abend soll das Signal der Demonstration noch gut sichtbar sein: Dann wollen die Duisburger Stadtwerke einen 200 Meter hohen Kraftwerkschornstein in der Innenstadt in Regenbogenfarben beleuchten.
Seit Wochen Demonstrationen
Seit Wochen demonstrieren bundesweit immer wieder Tausende Menschen für Demokratie - und gegen die AfD.
Auslöser der Proteste war ein Bericht des Recherche-Netzwerks Correctiv über das "Potsdamer Treffen", an dem neben bekannten Rechtsextremisten auch einzelne AfD- und CDU-Politiker teilgenommen hatten. Im November 2023 hatten die Teilnehmenden unter anderem über Pläne diskutiert, wie die massenhafte Vertreibung von unerwünschten Menschen aus Deutschland möglich sein könnte.
Für Sonntag haben die Wohlfahrtsverbände in Bochum und Herne zur Bildung einer Menschenkette aufgerufen. Unter dem Motto "Seite an Seite für Demokratie und Menschlichkeit" sollen sich die Teilnehmenden eine sieben Kilometer lange Verbindung zwischen den beiden Rathäusern der Städte bilden. Auch die Oberbürgermeister der Ruhrgebietsstädte wollen mitmachen.
Unsere Quellen
- WDR-Reporter
- Deutsche Presse-Agentur
- Pressemitteilung des DGB
Über dieses Thema berichtet am Samstag unter anderem auch die Aktuelle Stunde im WDR Fernsehen um 18:45 Uhr.