Hercules-Chef Johannes Dackweiler knetet gerade Teiglinge für das Hercules-Brot, seinen Verkaufsschlager. In der kleinen Bäckerei in Düsseldorf-Derendorf läuft noch alles per Hand. Der Bäckermeister verwendet nur Bio-Zutaten. Die Bäckereien stehen von vielen Seiten unter Druck, wie er erzählt. Vor allem die Energie- und Personalkosten würden den kleinen Betrieben zu schaffen machen.
8,60 Euro für das teuerste Brot
Das teuerste Brot in der Hercules-Bäckerei kostet aktuell 8,60 Euro (1.000 Gramm). In den vergangenen Jahren wurde der Preis mehrfach angehoben. Johannes Dackweiler sah sich wegen der gestiegenen Kosten dazu gezwungen. Das blieb aber nicht folgenlos:
"Bei jeder Preiserhöhung verlieren wir auch Kunden", sagt Dackweiler. "Deswegen versuchen wir, das immer so lange wie möglich hinaus zu zögern und dann so moderat wie möglich zu erhöhen."
Mark Grania hat in seiner kleinen Bäckerei in Haan bei Düsseldorf seit zwei fast zwei Jahren stabile Preise. Eine Erhöhung sei längst überfällig, sagt er. Grania hat die Sorge, dass seine Kunden ihr Brot bei der günstigeren Konkurrenz kaufen, die ihre Backwaren industriell herstellt. Deswegen hat er die Preiserhöhung immer wieder aufgeschoben. Das teuerste Brot kostet bei ihm um die sechs Euro.
In den nächsten Tagen wird aber auch Grania die Preise um zehn bis 15 Prozent anheben. "Das ist Handwerk, das ist alles durch meine Hände gelaufen. Ich würde mir wünschen, dass die Kunden das anerkennen und auch bezahlen." Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise zwischen 2019 und 2023 um knapp ein Drittel gestiegen.
Rohstoffpreise zuletzt gefallen
Aus Verbrauchersicht gibt es aber gute Nachrichten. Die Rohstoffpreise sind zuletzt stark gefallen. Dadurch dürften die Preise für Backwaren in der nächsten Zeit nicht mehr ganz so schnell steigen.
Unsere Quellen:
- Statistisches Bundesamt
- WDR-Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf am 15.05.2024 um 19:30 Uhr.