Heute wird das Bild der Künstlerin Danai Emmanouilidis im Kölner Auktionshaus Van Ham versteigert. Der Erlös soll dem Verein "ArtAsyl“ zu Gute kommen. "Es war ein Vorschlag von Frau Adam, das Bild für den guten Zweck zu versteigern", erklärt Emmanouilidis die Entscheidung: "Ich finde, die Zwecke, die der Verein vertritt, sind gut."
Der Verein bietet unter anderem Förderprogramme an und möchte Menschen mit Migrationshintergrund in der Kunst mehr Gehör verschaffen. Für die Bundeskunsthalle ebenfalls ein wichtiger Punkt: Der Erlös bleibt in der Region – der Verein kommt aus Köln.
Bei Abbauarbeiten der Ausstellung "Wer wir sind" hatte die Bundeskunsthalle Anfang Oktober das Bild gefunden, es war in einer ruhigen Ecke mit doppelseitigem Klebeband an die Wand geklebt. Auf Facebook hatte das Museum nach der Urheberin gesucht – mit dem Zusatz: "Es gibt keinen Ärger - versprochen!"
Unter Pulli in die Ausstellung geschmuggelt
Daraufhin hat sich Danai Emmanouilidis gemeldet - schon Anfang September habe sie das Gemälde unter einem weiten Pullover in die Ausstellung geschmuggelt. "Das wollte ich immer schon einmal machen", erzählt sie und erklärt, warum sie sich ausgerechnet diese Ausstellung ausgesucht hat: "In 'Wer wir sind' geht es ja auch um das Thema Migration, das spielt auch in meiner Kunst eine große Rolle."
Nachdem das überzählige Bild in der Ausstellung aufgeflogen ist, hat Emmanouilidis mit der Kuratorin der Ausstellung, Johanna Adam, gesprochen: "Sie war interessiert, warum ich das gemacht habe, und hat sich Zeit genommen. Das war sehr schön."
Auf die Auktion blickt Emmanouilidis entspannt: "Ich versuche, keine Erwartungen zu haben." Für sie sei es die erste Auktion: "Ich lasse das alles auf mich zukommen." Der Hammer soll am frühen Nachmittag fallen.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 30.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Bonn und im Radio auf WDR 2.