Einen Tag nach dem überraschenden Rücktritt Thomas Kutschatys als Landeschef der NRW-SPD soll Marc Herter die Partei übergangsweise führen.
Großer Konvent statt Parteitag
Das ist das Ergebnis einer Präsidiums- und Vorstandsitzung der Partei. Der bisherige Stellvertreter Kutschatys und Oberbürgermeister von Hamm soll die Partei für ungefähr drei Monate anführen und die Nachfolge Kutschatys regeln.
Dazu wird der eigentlich für den 6. Mai geplante Landesparteitag verschoben. In Münster sollte eigentlich die neue Führungsspitze gewählt werden. Stattdessen will sich die Partei an dem Tag jetzt aber intern treffen und sich inhaltlich beraten. Dazu wolle man auch Gruppen und Vertretungen von außen an den Tisch holen.
Man wolle so wieder mehr hören, was die Menschen im Land bewegt. "Die Themen der SPD müssten auch die sein, die die Menschen in NRW beim Abendbrot besprechen", sagte Herter nach der Vorstandssitzung.
Partei vermeidet Personaldebatten
Ob Herter Interesse zeigt, die SPD dauerhaft zu führen und auch eine Mehrheit besitzt, ist noch unklar. Er selbst sagte, wer jetzt Ambitionen zeigen würde, hätte die aktuelle Lage nicht begriffen. "Personalspekulationen würden sich verbieten", so der ehemalige Landtagsabgeordnete. Dafür sei die Krise der Partei zu groß.
Der neue Landesvorstand soll im August nach den Sommerferien gewählt werden. Ein genaues Datum steht aber noch nicht fest.