Weiterhin zu hohe Werte, aber ein bisschen besser als im Jahr zuvor: So lässt sich die Bilanz zur Luftqualität in NRW für 2018 zusammenfassen. Das Landesumweltministerium hat am Dienstag (23.04.2019) die Statistik veröffentlicht. Demnach hat sich die Luftqualität "leicht verbessert".
Stickstoffdioxid bleibt problematisch
Wegen drohender Fahrverbote für Dieselautos liegt ein Augenmerk auf Stickstoffdioxid (NO2). Der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde an 45 von 133 Messstellen überschritten (2017: 49 Standorte). Insgesamt ging die Belastung im Schnitt um einen Mikrogramm zurück.
Der Autoverkehr gilt als Hauptverursacher
"Unverändert sind der Kfz-Verkehr und dabei die Diesel- Fahrzeuge als Hauptverursacher der hohen NO2-Belastung anzusehen", heißt es im Bericht. Die höchsten Werte habe es in Köln am Clevischen Ring (59 Mikrogramm) sowie in Düren in der Euskirchener Straße und in Düsseldorf in der Merowinger Straße (jeweils 54 Mikrogramm) gegeben.
Während an sechs Messstellen der Grenzwert erstmalig eingehalten wurde (Dortmund, Essen, Gladbeck, Mönchengladbach, Neuss und Solingen), überschritten zwei neue Stationen die Schwelle (Eschweiler und Köln). Langfristig lässt sich beobachten, dass die Werte geringer werden:
2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | |
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Düren | 54 | 58 | 61 | 61 | 64 | 67 | 68 | 66 | 74 |
Düsseldorf I | 53 | 56 | 58 | 59 | 60 | 61 | 64 | 64 | 67 |
Düsseldorf II | 54 | 56 | 56 | 56 | 60 | 59 | 60 | 62 | 65 |
Hagen | 50 | 48 | 51 | 49 | 53 | 56 | 57 | 61 | 63 |
Köln I | 59 | 62 | 63 | 66 | 63 | 61 | 63 | 68 | 65 |
Köln II | 46 | 50 | 53 | 52 | 57 | 57 | 57 | 61 | 61 |
Bonn | 50 | 47 | 49 | 51 | 53 | 57 | 54 | 57 | 62 |
Dortmund | 51 | 50 | 51 | 49 | 52 | 54 | 54 | 60 | 62 |
Hagen II | 50 | 48 | 51 | 49 | 53 | 56 | 57 | 61 | 63 |
Hagen II | 50 | 48 | 51 | 49 | 52 | 58 | 57 | 59 | 65 |
Ministerin: "Auf dem richtigen Weg"
NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser
NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) zieht eine durchwachsene Bilanz: "Die Messergebnisse zeigen, dass wir einerseits auf dem richtigen Weg sind, andererseits in unserem gemeinsamen hohen Engagement für eine schnellstmögliche Verbesserung der Luftqualität nicht nachlassen dürfen."
Denn ungeachtet der Statistik drohen in einigen NRW-Städten Fahrverbote. Gerichte haben diese angeordnet, aktuell laufen noch Berufungsverfahren. Unter anderem soll das Oberverwaltungsgericht Münster im August ein erstes Machtwort sprechen zu Aachen und Bonn. Für Köln soll im September eine Entscheidung fallen.
Gute Werte bei anderen Stoffen
Bei Feinstaub wurde der Grenzwert in 2018 überall eingehalten. Allerdings sind die Werte leicht gestiegen. Grund soll der trockene Sommer sein. Für Benzol und Schwefeldioxid wurden die Grenzen deutlich unterschritten. Der Alarmwert für Ozon wurde nie erreicht.
Neue Studie zu Stickoxiden
Aktuelle Stunde. 09.04.2019. 02:25 Min.. UT. Verfügbar bis 30.12.2099. WDR. Von Claudia Weber.