Messstation für Luftqualität am Straßenrand

Weiterhin Probleme mit dreckiger Luft in NRW

Stand: 23.04.2019, 13:00 Uhr

  • Bilanz zur Luftqualität in NRW für 2018 liegt vor
  • Grenzwert für Stickstoffdioxid wurde an 45 Stellen überschritten
  • Diesel-Fahrzeuge gelten als Hauptverursacher

Von Christian Wolf

Weiterhin zu hohe Werte, aber ein bisschen besser als im Jahr zuvor: So lässt sich die Bilanz zur Luftqualität in NRW für 2018 zusammenfassen. Das Landesumweltministerium hat am Dienstag (23.04.2019) die Statistik veröffentlicht. Demnach hat sich die Luftqualität "leicht verbessert".

Stickstoffdioxid bleibt problematisch

Wegen drohender Fahrverbote für Dieselautos liegt ein Augenmerk auf Stickstoffdioxid (NO2). Der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde an 45 von 133 Messstellen überschritten (2017: 49 Standorte). Insgesamt ging die Belastung im Schnitt um einen Mikrogramm zurück.

Autos von hinten im Stau.

Der Autoverkehr gilt als Hauptverursacher

"Unverändert sind der Kfz-Verkehr und dabei die Diesel- Fahrzeuge als Hauptverursacher der hohen NO2-Belastung anzusehen", heißt es im Bericht. Die höchsten Werte habe es in Köln am Clevischen Ring (59 Mikrogramm) sowie in Düren in der Euskirchener Straße und in Düsseldorf in der Merowinger Straße (jeweils 54 Mikrogramm) gegeben.

Während an sechs Messstellen der Grenzwert erstmalig eingehalten wurde (Dortmund, Essen, Gladbeck, Mönchengladbach, Neuss und Solingen), überschritten zwei neue Stationen die Schwelle (Eschweiler und Köln). Langfristig lässt sich beobachten, dass die Werte geringer werden:

Trend an Standorten mit der höchsten Belastung mit Stickstoffdioxid in Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (Quelle: Land NRW)
201820172016201520142013201220112010
Düren545861616467686674
Düsseldorf I535658596061646467
Düsseldorf II545656566059606265
Hagen504851495356576163
Köln I596263666361636865
Köln II465053525757576161
Bonn504749515357545762
Dortmund515051495254546062
Hagen II504851495356576163
Hagen II504851495258575965

Ministerin: "Auf dem richtigen Weg"

Die neue NRW-Ministerin für Umwelt  Ursula Heinen-Esser

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) zieht eine durchwachsene Bilanz: "Die Messergebnisse zeigen, dass wir einerseits auf dem richtigen Weg sind, andererseits in unserem gemeinsamen hohen Engagement für eine schnellstmögliche Verbesserung der Luftqualität nicht nachlassen dürfen."

Ministerin lässt Messstationen prüfen

WDR 5 Quarks - Topthemen aus der Wissenschaft 06.03.2019 04:05 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR 5 Von Christopher Ophoven


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Denn ungeachtet der Statistik drohen in einigen NRW-Städten Fahrverbote. Gerichte haben diese angeordnet, aktuell laufen noch Berufungsverfahren. Unter anderem soll das Oberverwaltungsgericht Münster im August ein erstes Machtwort sprechen zu Aachen und Bonn. Für Köln soll im September eine Entscheidung fallen.

Gute Werte bei anderen Stoffen

Bei Feinstaub wurde der Grenzwert in 2018 überall eingehalten. Allerdings sind die Werte leicht gestiegen. Grund soll der trockene Sommer sein. Für Benzol und Schwefeldioxid wurden die Grenzen deutlich unterschritten. Der Alarmwert für Ozon wurde nie erreicht.

Neue Studie zu Stickoxiden

Aktuelle Stunde 09.04.2019 02:25 Min. UT Verfügbar bis 30.12.2099 WDR Von Claudia Weber