Die Deutsche Sporthochschule hat sich dazu entschieden, nicht mehr auf der Plattform X aktiv zu sein. Sie ist Teil einer Initiative von gut 60 deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Darunter sind auch die RWTH Aachen und die TH Köln.
Aktuell hat die Sporthochschule über 5500 Followerinnen und Follower bei X. Diese werden in Zukunft keine neuen Nachrichten mehr von der "SpoHo" erhalten.
Hochschulen werfen X verstärkt anti-demokratische Inhalte vor
Aus Sicht der Universitäten und Hochschulen macht ein Verbleib auf X keinen Sinn mehr, weil auf der Plattform zunehmend rechtspopulistische, antidemokratische und antisemitische Inhalte geteilt würden.
In einer Erklärung heißt es: "Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform nicht mehr gegeben." Mit einer aktiven Präsenz auf X wolle man daher den Einfluss des Kanals nicht weiter steigern.
Auf anderen Plattformen aktiv
Den Account bei X will die Deutsche Sporthochschule aber behalten. Sie möchte nicht, dass er von Außenstehenden "gekapert" werden kann. In ihrem letzten Post bei X weist die Hochschule daraufhin, dass sie in Zukunft über andere Kanäle, wie Facebook, Instagram und LinkedIn Informationen teilen wird.
Kölner Universität weiter bei X aktiv
An der Uni Köln wird über den Rückzug von X beraten
Die Kölner Uni wird zunächst bei X aktiv bleiben. Eine Sprecherin der Hochschule teilte aber mit, dass auch die Uni darüber nachdenkt, X zu verlassen. Eine Entscheidung werde vermutlich in den kommenden Tagen fallen.
Derzeit prüfe die Uni Köln, ob ein solcher Schritt sinnvoll sein. Denn ein Verzicht auf eine Präsenz bei X bedeute auch, dass die Hochschule sich nicht mehr aktiv an Diskussionen beteiligen könne.
Auch Düsseldorf, Duisburg-Essen und Hochschule Ruhr West verlassen X
Auch die Universitäten Düsseldorf, Duisburg-Essen sowie die Hochschule Ruhr West mit Standorten in Mülheim und Bottrop haben angekündigt, X zu verlassen. Aus Sicht der Einrichtungen fördert X keinen fairen Diskurs mehr. Die Plattform sei mit Weltoffenheit und Demokratie nicht vereinbar.
Die Kirchliche Hochschule und die Bergische Universität Wuppertal verlassen X ebenfalls. Die Bergische Universität bedauert es, den Schritt gehen zu müssen. Solche Plattformen seien wichtig, um etwa Forschungserkenntnisse zu teilen, heißt es dort. Künftig wolle man sich deshalb mehr auf andere Social Media-Plattformen fokussieren.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Deutsche Sporthochschule
- Universität zu Köln
- Universität Düsseldorf
- Uni Duisburg-Essen
- Hochschule Ruhr West
- Bergische Universität Wuppertal
Über das Thema berichten wir am10.01.2024 auch im Radio bei WDR 2 aus dem Rheinland um 11.30 Uhr