Immer wieder Winterberg: Polizei warnt vorm Driften im Schnee

Stand: 12.01.2025, 11:05 Uhr

Glatte und vereiste Straßen locken wieder Drifter nach Winterberg. Die Polizei warnt und will kontrollieren.

Von Tobi Blum

Im Driften gibt es Wettkämpfe, sogar eine europäische Liga. Dabei wird das Auto kontrolliert übersteuert, mit hoher Geschwindigkeit schleudert es durch Kurven. Die Reifen haften nicht mehr am Boden. Das sorgt für Nervenkitzel bei einigen Fahrern, aber kann auch zu schweren Unfällen führen und ist deshalb eine Horrorvorstellung für andere.

Drifterszene in Winterberg

Gerade bei eisglatten Straßen wollen einige Menschen ausprobieren, wie sich driften anfühlt. Auf zugeschneiten Parkplätzen, kurvigen Landstraßen oder freien Flächen wird gedriftet. Die Polizei warnt aber davor, das Driften bei Eis und Schnee auszuprobieren.

In Winterberg im Hochsauerlandkreis trifft sich die Driftszene immer wieder, wenn es auf den Straßen glatt wird. In den vergangenen Jahren gab es deshalb Platzverweise, Anzeigen und Verwarngelder. Schon vor dem Wochenende hat die Polizei vorbeugende Kontrollen angekündigt.

Sie kennen das Sprichwort "Aus Spaß wird schnell Ernst": Eine falsche Einschätzung oder Lenkbewegung, eine falsche Bremsung und ein Wimpernschlag später kann das Leben gefährdet [...] sein! Polizeirat Victor Ocansey, Leiter der Direktion Verkehr im Hochsauerlandkreis

Von der Polizei heißt es, dass Schnee und Glätte das Risiko für einen Kontrollverlust erheblich erhöhen. Auch Spaziergängerinnen und Spaziergänger könnten nicht immer schnell genug reagieren. Gefährliche Hindernisse wie Bordsteine können sich unter dem Schnee verbergen. Das führe regelmäßig zu Unfällen und Sachschäden.

Ein vermeintliches "Driftmanöver" kann also auch schnell "ins Auge gehen". Polizeirat Victor Ocansey, Leiter der Direktion Verkehr im Hochsauerlandkreis

An diesem Wochenende auf Parkplatz erwischt

Dieses Wochenende hat die Polizei einige Drifter auf einem Wanderparkplatz in Winterberg-Niedersfeld entdeckt. Gegenüber dem WDR spricht die Polizei des Hochsauerlandkreises von mehreren männlichen Driftern, die zwischen 25 und 30 Jahren alt sind. Sie sollen ihre Autos übersteuert und großen Lärm gemacht haben. Insgesamt gab es 36 Anzeigen und 10 Verwarnungen. Vor einer Woche haben die Beamten in Winterberg und Altastenberg Platzverweise gegen Drifter ausgesprochen.

Auch in der Eifel gibt es Probleme mit Driftern. Bei Kall hat die Polizei am Donnerstag einen Drifter geschnappt, der kurz nach Weihnachten beim Driften auffiel und vor den Polizisten geflohen war.

Driften auf öffentlichen Straßen verboten

Driften ist kein eigener Tatbestand im Bußgeldkatalog. Verboten ist es in der Öffentlichkeit trotzdem. Je nach Situation wird es zum Beispiel als Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot in der Kurve gewertet. Werden andere dadurch gefährdet oder entsteht ein Unfall, dann gibt es einen Punkt in Flensburg und über 100 Euro Bußgeld. Auch mögliche Sachschäden können teuer werden.

Wo ist Driften legal?

Legal kann man zum Beispiel bei einem Fahrsicherheitstraining driften. Es gibt auch spezielle Driftschulen und Angebote von gemeinnützigen Kreisverkehrswachten. Wer sich zutraut ohne Fahrlehrer zu driften, darf das auf Privatgelände. Auf geschlossenen Parkplätze vor Geschäften ist das nur mit Erlaubnis des Besitzers erlaubt.

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