Die Schau zeigt sind unter anderem viele Dokumente der Zeitgeschichte. Das Solinger Stadtarchiv hat Transparente aufbewahrt, die Demonstranten in den Wochen nach dem Brandanschlag durch die Straßen getragen haben. Zusammen mit diesen Fotos - auch aus dem Archiv - ergibt das ein Bild von der Atmosphäre damals.
Solinger erzählen vor der Kamera
Vor allem aber können die Solinger selbst ihre Erlebnisse und Erinnerungen an den Anschlag schildern. Dafür hat das Zentrum für verfolgte Künste ein kleines Filmstudio aufgebaut. Viele Zeitzeugen haben die Mitarbeiter schon interviewt. Auf sechs Monitoren laufen dann in der Ausstellung die jeweils etwa eine Minute langen Statements. Ein Monitor ist den Erinnerungen von Hatice Genç vorbehalten, der Schwiegertochter von Mevlüde Genç. Solinger Geschichten sammeln und aufzeichnen, lange über die eigentliche Ausstellung hinaus - so ist der Plan. Noch bis zum September ist das Studio in Betrieb.
Gedenkraum mit Portraits der Getöteten
Die Schau in dem Zentrum macht das Erinnern nicht leicht. Portraits der fünf Opfer, gestaltet von der Künstlerin Sandra del Pilar. Die Gesichter sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Wer die Bilder der Getöteten betrachtet, muss genau hinsehen. In diesen Texten wird die Geschichte der Familie Genç erzählt. Und es gibt eine Zeitleiste weiterer Übergriffe von Rechts. Solingen und die Folgen - bis heute. Am Pfingstmontag, dem 30. Jahrestag des Brandanschlags auf die Familie Genç, wird die multimediale Ausstellung "Solingen 93" eröffnet. Einen Tag später ist sie dann für die Öffentlichkeit zugänglich, dann bis zum 10. September.