Vom U-Boot-Kapitän zum Pfarrer und Pazifisten. Vom Nationalisten und NSDAP-Wähler zum Widerstandskämpfer. Am 6. März 1984 stirbt in Wiesbaden der Theologe Martin Niemöller.
"Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert; ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestierte." Der Theologe Martin Niemöller über die Auswirkungen des Schweigens inmitten von Unrecht. *** Das ist unsere wichtigste Quelle: Benjamin Ziemann, Martin Niemöller. Ein Leben in Opposition, München 2019. *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Uwe Schulz, Redaktion: Gesa Rünker und Christoph Tiegel
Der 1892 geborene Martin Niemöller ist zunächst Anhänger der Nazis, wandelt sich aber zum entschiedenen Gegner. Wegen seines Widerstands gegen die Nationalsozialisten wird Niemöller 1937 verhaftet und inhaftiert. Sieben Jahre verbringt er in verschiedenen Konzentrationslagern, unter anderem in Dachau und Sachsenhausen.
Als Ikone des deutschen Widerstands und des linken Protestantismus bekannt, werfen seine antisemitischen Ansichten vor 1933 und nach 1945 jedoch Fragen auf.
In diesem Zeitzeichen erzählt Uwe Schulz:
- wie ein Leben zur Legende wird,
- wieso der Theologe auf Adolf Hitler traf,
- was ein U-Bahn-Schaffner mit Niemöllers Predigt zu tun hat,
- wieso er die Geburt seines ersten Kindes verpasst,
- warum Martin Niemöllers Grab leer ist.
Das ist unsere wichtigste Quelle:
- Benjamin Ziemann, Martin Niemöller. Ein Leben in Opposition, München 2019.
Das sind unsere Interviewpartner:
- Benjamin Ziemann, Historiker, University of Sheffield
- Manfred Gailus, Technische Universität Berlin
- Marion Gardei, Beauftragte für Erinnerungskultur
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Uwe Schulz
Redaktion: Gesa Rünker/Christoph Tiegel