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Geiselnahme von Stockholm 1975: RAF überschreitet letzte Grenze

WDR Zeitzeichen 24.04.2025 14:51 Min. Verfügbar bis 25.04.2099 WDR 5

Sprengstoff, Tote, verbrannte Hoffnung: Ein RAF-Kommando überfällt am 24.4.1975 die deutsche Botschaft in Stockholm. Ziel: die inhaftierten Köpfe der Gruppe freipressen.

Es beginnt mit einer Erklärung des RAF-Kommandos "Holger Meins": "An die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und des Königreichs Schweden. Am 24. April 1975 um 11.50 Uhr haben wir die Botschaft der BRD besetzt und zwölf Botschaftsangehörige, darunter Botschafter Dieter Stöcker, Militärattaché Andreas von Mirbach, Wirtschafts-Attachée Heinz Hillegaart und Kulturreferent Arno Elfgen gefangen genommen, um 26 politische Gefangene der Bundesrepublik Deutschland zu befreien." *** Gesprochen haben wir für das Zeitzeichen unter anderem mit: Wolfgang Kraushaar (Historiker und Publizist) ***

In diesem Zeitzeichen erzählt Burkhard Hupe:
  • wie dramatisch die Stunden in der überfallenen Botschaft ablaufen,
  • welche Uneinigkeit im Krisenstab in Bonn über die Reaktion auf die Geiselnahme besteht,
  • was Botschafter Dieter Stöcker in einem kurzen Telefonat seiner Frau sagt,
  • wie der Sohn des ermordeten Militärattachés Andreas von Mirbach über die Täter denkt,
  • was Ex-RAF-Mitglied und Stockholm-Beteiligter Karl-Heinz Dellwo heute über den RAF-Terror sagt.

24. April 1975. Mittagszeit. Sechs Mitglieder des RAF-Kommandos "Holger Meins" haben sich im dritten Stock der deutschen Botschaft in Stockholm verschanzt. Fünf Männer und eine Frau. Ein siebter Terrorist bewegt sich außerhalb der Botschaft. Der sogenannte Abdecker. Er informiert seine Komplizen über das Vorgehen der Polizei.

Ihre Hauptforderung lautet: Freilassung der gesamten RAF-Führung, darunter Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Jan-Carl Raspe und Gudrun Ensslin. Doch die Aktion misslingt, die Bundesrepublik lehnt einen Austausch ab. Zwei Geiseln werden vom RAF-Kommando erschossen, zwei Geiselnehmer sterben nach Explosionen des mitgebrachten Sprengstoffes.

Die vier überlebenden Geiselnehmer werden jeweils zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Der siebte Mann war unerkannt entkommen. Viele Fragen sind bis heute unbeantwortet.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Wolfgang Kraushaar (Historiker und Publizist)
  • Wolfgang Kraushaar: Die blinden Flecken der RAF. Stuttgart 2017
  • Butz Peters: Tödlicher Irrtum. Frankfurt am Main 2017

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Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Burkhard Hupe
Redaktion: Matti Hesse