Die ältesten Kunstwerke der Menschheit liegen in einer schwäbischen Höhle - das berichtet "Nature" am 18.12.2003. Ein neuer Blick auf die frühe Menschheitsgeschichte...
Wissenschaftler finden bei Ausgrabungen auf der Schwäbischen Alb drei kleine Skulpturen aus Mammutelfenbein. Sie sind ein neuer Beleg dafür, dass das Gebiet an der oberen Donau ein wichtiges Zentrum der kulturellen Entwicklung des anatomisch modernen Menschen ist.
*** Das ist unser wichtister Interviewpartner:
Nicholas John Conard (Archäologe)
*** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Marko Rösseler, Redaktion: David Rother
Die Zeitung "Nature" berichtet am 18. Dezember 2003 zuerst über den spektakulären Fund: ein Wasservogel, ein Löwenmensch und ein Pferdekopf. Letzterer wird sich Jahre später als Bär herausstellen. Alle Figuren sind nur wenige Zentimeter groß, aber belegen die künstlerischen Begabungen der Steinzeitmenschen in der Schwäbischen Alb.
Bis dahin haben Wissenschaftler Steinzeitkunst vor allem in Frankreich vermutet, etwa in den aufwändig ausgemalten Höhlen von Lascaux, während in Deutschland die eher grobschlächtigen Neandertaler verortet sind. Nun zeigt sich: Der moderne Homo Sapiens ist auch diesseits der Alpen den schönen Dingen zugeneigt: Er schnitzt nicht nur, sondern er musiziert auch. Das beweisen die ebenfalls in Höhlen der Schwäbischen Alb gefundenen Knochenflöten. Und wo musiziert wird, da wird wohl auch gesungen und getanzt.
Bei folgenden Ausgrabungen kommen weitere Schnitzereien und Flöten zutage. 2017 werden die sechs Höhlen auf der Schwäbischen Alb "als einzigartiges Zeugnis menschlichen Kunst- und Kulturschaffens" in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:- Dass die Höhlen keine Dauerwohnungen sind.
- Von den jahrelangen Ausgrabungen auf der Schwäbischen Alb.
- Wie aus einem Pferd ein Bär wurde.
- Warum dicke Frauen zu den beliebtesten Motiven der Steinzeit gehören.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Nicholas John Conard, Archäologe
- Conard, J. Nicholas: Palaeolithic ivory sculptures from southwestern Germany and the origins of figurative art. In: Nature. 18. Dez. 2003
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Redaktion: David Rother