Als der "Vater der Atombombe", J. Robert Oppenheimer, die Wasserstoffbombe ablehnt, muss er vor der US-Atomkommission erscheinen. Die Anhörung beginnt am 13.4.1954.
Während des Zweiten Weltkrieges übernimmt J. Robert Oppenheimer in den USA die wissenschaftliche Leitung des sogenannten Manhattan-Projekts zur Entwicklung der ersten Atombombe. Die Waffe kommt 1945 in Japan zum Einsatz und kostet mehr als 200.000 Menschen das Leben. Als Konsequenz daraus spricht sich Oppenheimer gegen den Bau der Wasserstoffbombe aus. Daraufhin wird im vorgeworfen, mit dem Kommunismus zu sympathisieren. Ab dem 13. April 1954 muss er sich deshalb vor der US-Atomkommission verantworten. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen: Ray Monk: Robert Oppenheimer - A Life Inside the Center. New York, Toronto 2012; Abraham Pais: J. Robert Oppenheimer - A Life. Oxford University Press, 2006 *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Wolfgang Meyer, Redaktion: Gesa Rünker
Oppenheimer begreift, dass er maßgeblich dazu beigetragen hat, die Welt grundlegend und für immer zu verändern. Er versucht daraufhin, die wissenschaftliche und politische Kettenreaktion zu stoppen und spricht sich deutlich gegen den Bau der Wasserstoffbombe aus - und damit gegen die Weiterentwicklung der tödlichen Technologie.
Diese Haltung bringt Oppenheimer Ärger ein. Am 13. April 1954 beginnt eine Anhörung vor der US-Atomkommission - dem Physiker wird unter anderem vorgeworfen, mit dem Kommunismus zu sympathisieren. Nach vier Wochen zermürbender Verhöre wird er aus allen geheimen Regierungsprojekten ausgeschlossen.
Zwar wird diese Untersuchung Ende 2022 offiziell für fehlerhaft erklärt und aufgehoben, für Oppenheimer kommt das jedoch zu spät. Er stirbt bereits im Februar 1967.
In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer:
- welche verheerenden Folgen die Atombomben-Abwürfe über Hiroshima und Nagasaki haben,
- warum die Anfänge von Oppenheimers Karriere nach Göttingen führen,
- warum dem Physiker eine Affäre mit Jean Tatlock zum Verhängnis wird,
- was es mit dem sogenannten "Manhattan-Project" auf sich hat,
- vom oscarprämierten Film "Oppenheimer" und weiteren Werken, die sich mit dem Leben des Physikers beschäftigen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Ray Monk: Robert Oppenheimer - A Life Inside the Center. New York, Toronto 2012
- Abraham Pais: J. Robert Oppenheimer - A Life. Oxford University Press, 2006
- John Hunner: J. Robert Oppenheimer - The Cold War and the Atomic West, 2009
- Heinar Kipphardt: In der Sache J. Robert Oppenheimer. Frankfurt am Main, 1964
- Kai Bird und Martin J. Sherwin: American Prometheus, The Triumph and Tragedy of J. Robert Oppenheimer, New York, 2005
Weiterführende Links:
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Wolfgang Meyer
Redaktion: Gesa Rünker