- Sendehinweis: Hier und heute | 7. April 2025, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Zeitpunkt des Auswinterns
Der genaue Zeitpunkt hängt von der Region ab:
- Milde Gebiete: Ab Anfang April
- Milde bis kalte Gebiete: Ab Mitte April
- Kalte Gebiete: Ab Ende April oder Anfang Mai
Die Pflanzen sollten erst aus dem Winterquartier geholt werden, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Sie profitieren davon, so früh wie möglich ins Freie gebracht zu werden, da frische Luft und Licht ihre Widerstandskraft stärken.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Langsame Gewöhnung an das Freiland: Die Pflanzen sollten zunächst an einem geschützten, halbschattigen Platz stehen, um sie langsam an die stärkere Sonneneinstrahlung zu gewöhnen. Dies verhindert Sonnenbrand auf den Blättern.
Temperatur beachten: Nachts sollten die Temperaturen konstant über 2–3 °C liegen. Bei kurzfristigen Nachtfrösten können die Pflanzen mit einer Decke geschützt werden.
Wenn die Pflanzen später (z. B. im Mai) aus dem Winterquartier geholt werden, ist Vorsicht geboten: Sie müssen zunächst an einem schattigen Platz stehen, da die intensivere Sonne junge Triebe verbrennen könnte.
Pflege nach dem Auswintern
Ab März oder spätestens nach dem Auswintern sollte regelmäßig gedüngt werden, um das Wachstum neuer Triebe und Blüten zu fördern. Vertrocknete oder beschädigte Äste sollten entfernt werden, um die Krone zu formen und Platz für neues Wachstum zu schaffen.
Das Schneiden von Zitronenbäumen
Erziehungsschnitt: Dieser wird idealerweise im frühen Frühjahr durchgeführt, bevor der Baum mit dem Hauptwachstum beginnt. Ziel ist es, die Krone zu formen und das Wachstum gezielt zu steuern.
Erhaltungsschnitt: Abgestorbene oder beschädigte Äste können das ganze Jahr über entfernt werden, um die Gesundheit des Baumes zu gewährleisten.
Wie schneidet man die Pflanzen?
Werkzeuge: Eine scharfe und saubere Gartenschere ist essenziell, um saubere Schnittflächen zu schaffen und Infektionen zu vermeiden.
Abgestorbene Äste: Diese sollten bis ins lebendige Holz zurückgeschnitten werden. Es dürfen keine leblosen Stummel stehen bleiben.
Wassertriebe entfernen: Diese dünnen, schnell wachsenden Triebe tragen keine Früchte und sollten entfernt werden.
Kreuzende Äste: Schwächere oder störende Äste in der Krone sollten herausgeschnitten werden.
Zu lange Triebe kürzen: Lange Triebe können an der nächsten Verzweigung oder Knospe mit einem schrägen Schnitt eingekürzt werden.
Pflege nach dem Schnitt
Nach dem Schneiden sollte der Baum ausreichend gedüngt und gegossen werden, ohne Staunässe zu verursachen. Ein heller Standort unterstützt die Regeneration und das Wachstum.
Schädlinge nach der Überwinterung loswerden
Schildläuse sind ein häufiges Problem bei Zitrusbäumen, insbesondere nach der Überwinterung. Sie treten vor allem bei ungünstigen Bedingungen wie zu warmen, dunklen oder trockenen Winterquartieren auf. Die Schädlinge sitzen bevorzugt an den Triebspitzen und hinterlassen ein klebriges Sekret (Honigtau), das oft auf den Blättern sichtbar ist. Dieser Honigtau kann zusätzlich einen Befall mit Rußtaupilzen begünstigen, was die Pflanze weiter schwächt.
Mechanische Bekämpfung: Eine der einfachsten Methoden zur Entfernung von Schildläusen ist die mechanische Reinigung. Die betroffenen Stellen können mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespült werden. Alternativ lassen sich die Schädlinge vorsichtig mit einer Zahnbürste oder einem anderen weichen Werkzeug abbürsten. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Pflanze nicht zu beschädigen.
Hausmittel gegen Schildläuse
Kernseifenlösung: Eine Mischung aus einem Esslöffel Kernseife pro Liter Wasser kann auf die befallenen Stellen gesprüht werden. Die Seife löst die Schutzschicht der Schildläuse und tötet sie ab.
Rapsöl-Wasser-Gemisch: Ein Verhältnis von 30 % Rapsöl zu 70 % Wasser wird empfohlen. Das Öl legt sich als Film über die Schädlinge und erstickt sie.
Rhabarbertee: Hierfür werden zerkleinerte Rhabarberblätter mit heißem Wasser übergossen, und der Sud wird nach dem Abkühlen auf die Pflanze gesprüht. Die natürlichen Inhaltsstoffe des Rhabarbers wirken gegen die Schädlinge.
Nützlinge einsetzen: Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung ist der Einsatz von natürlichen Feinden der Schildläuse, wie Marienkäfern oder Florfliegenlarven. Diese Nützlinge fressen die Schädlinge und helfen so, den Befall einzudämmen. Falls keine Nützlinge vorhanden sind, kann der Zitronenbaum tagsüber ins Freie gestellt werden, um natürliche Helfer anzulocken.
Nachbehandlung und Pflege
Nach der erfolgreichen Bekämpfung wird empfohlen, den Baum umzutopfen. Frische mediterrane Pflanzerde bietet optimale Bedingungen für die Pflanze und hilft ihr, sich zu regenerieren und gestärkt in die nächste Vegetationsperiode zu starten.