- Sendehinweis: Hier und heute | 24. September 2024, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Das Absacken der Erde im Hochbeet ist völlig normal, weiß Anja Klein. Es hängt damit zusammen, dass es schichtweise aufgebaut ist und die verschiedenen Schichten sich im Laufe der Zeit zersetzen. Die verschiedenen organischen Materialien initiieren die Bildung von Humus, der das Beet über mehrere Jahre hinweg mit Nährstoffen versorgt. Zudem wirkt die Schichtung wie eine natürliche Heizung, da der Zersetzungsprozess Wärme erzeugt. Diese Wärme ermöglicht frühe Aussaaten im Hochbeet und trägt zu den teils deutlich höheren Erträgen im Vergleich zu herkömmlichen Gemüsebeeten bei.
Auffüllen im Herbst: Herbst ist oft der beste Zeitpunkt zum Auffüllen. Nach der Ernte und vor dem Winter kann man das Hochbeet mit frischem Kompost oder Erde auffüllen. Bis zum Frühjahr hat sich die Erde gesetzt und das Beet ist bereit für die nächste Saison. Wichtig: torffreie Erde verwenden!
Stark abgesacktes Hochbeet mit Holz auffüllen: Falls das Beet fast bis zur Hälfte abgesackt ist, kann man das Beet mit Holzscheiten auffüllen. Dafür gleichgroße Holzscheite entweder senkrecht oder waagerecht im Hochbeet stapeln. Danach mit Kompost und torffreier Erde auffüllen. Holzscheite kann man auch als Kaminholz in Bündeln kaufen. Oder Sie verwenden den Rückschnitt aus dem Garten.
Auffüllen im Frühling: Wer Wintergemüse anbaut, sollte das Hochbeet erst im Frühling nach der Ernte auffüllen. Das Beet sollte dann etwa ein bis zwei Wochen ruhen, bevor man es bepflanzt. Eine abschließende Schicht torffreier Erde sorgt dafür, dass das Beet gut gefüllt bleibt.
Auffüllen während der Saison: Falls das Hochbeet während der Saison absackt und noch Gemüse wächst, kann man ein Brett verwenden, um den leeren Teil abzugrenzen. Die abgesackte Erde dann in den leeren Bereich füllen. Kurz vor dem Bepflanzen das Beet weiter auffüllen. Für solche Aktionen eignen sich torffreie Blumenerde oder Kompost.
Nach etwa sechs Jahren ist der Hochbeet-Inhalt vollständig kompostiert. Dann sollte das Beet neu aufgefüllt werden, um weiterhin von seinen Vorteilen zu profitieren.
Warum torffreie Erde verwenden?
Torf entsteht in Mooren über Jahrtausende, wo er große Mengen Kohlenstoff speichert. Ein Meter Torf benötigt etwa 1.000 Jahre, um sich zu bilden, während der Abbau schnell erfolgt. Moore bedecken nur drei Prozent der Erdoberfläche, speichern aber rund 30 Prozent des weltweiten Kohlenstoffs, doppelt so viel wie alle Wälder zusammen. Der Abbau von Torf setzt diesen Kohlenstoff als CO2 frei, was den Klimawandel verstärkt. Zudem sind Moore wichtige Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen. Der Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems ist entscheidend. Daher sollte man auf torffreie Erde achten.
Typische Inhaltsstoffe torffreier Erden sind Holzfasern, Grüngutkompost, Rindenhumus, Kokosfaser- und -mark
Wintersalat im Hochbeet aussäen:
Der Wintersalat wird in einem eigenen Hochbeet ausgesät, um den richtigen Abstand zu gewährleisten. In kälteren Regionen wird ein Hochbeet mit Frühbeetaufsatz empfohlen.
Frostfeste Salatsorten
Es gibt Salatsorten, die Frost gut vertragen. Einige halten sogar Temperaturen bis zu -20 Grad Celsius stand.
Empfehlenswerte Wintersalate:
Feldsalat ist winterfest und kann sogar im Schnee geerntet werden. Er neigt dazu, sich selbst auszusäen und wächst im Garten oft von selbst nach.
Asia-Salate wachsen schnell und können schon wenige Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Ein zusätzlicher Schutz, wie Vlies oder eine Frühbeetabdeckung, ist empfehlenswert.
Winterportulak (Winterpostelein) kann nach etwa acht Wochen geerntet werden und treibt kontinuierlich neu aus. Ein Platz im Tomatenhaus schützt ihn vor Feuchtigkeit und sorgt für eine saubere Ernte, obwohl gelegentliches Gießen erforderlich ist.
Pflücksalat gemischt mit Radieschen, Roter Bete und Mangold: Diese Sorten sind nicht frostfest, bilden aber schnell kleine Blätter, die geerntet werden können. In milderen Klimazonen kann vor Weihnachten noch eine erste Ernte möglich sein.