Säulenobst wird je nach Sorte nur zwischen zwei und vier Meter hoch. Es lässt sich daher in ausreichend großen Kübeln auf der Terrasse oder dem Balkon anbauen. Besonders neuere Züchtungen der Säulengehölze können im Kübel, auf dem Balkon oder der Terrasse gezogen werden und bringen schmackhafte Früchte hervor.
Wichtig: Leider gibt es Anbieter, die normal wachsende Obstgehölze als Säulenobst verkaufen, die aber schnell aus der Form geraten. Darum ist es ratsam, Säulenobst generell nur beim Fachhändler zu erwerben, wo auf Qualität und Sortenechtheit geachtet wird.
Was ist beim Einpflanzen zu beachten?
Im Freiland
Die beste Pflanzzeit für Säulenobst ist im März und April. Ein vollsonniger Standort ist ideal. Einfach das Pflanzloch von 60 bis 80 Zentimeter Höhe und Breite mit etwas Kompost befüllen, den Baum nach dem Pflanzen leicht festtreten und einen Gießrand anhäufen.
Pflanzt man mindestens zwei Sorten, wie die Apfelbäume 'Polka' mit süßen und ‘Pomforyou’ mit säuerlichen Früchten, ist die Befruchtung und damit eine reiche Ernte gesichert.
Selbstbefruchtende Sorten hingegen brauchen nicht unbedingt einen Pflanzpartner. Informieren Sie sich beim Händler, ob die gewählte Sorte selbstbefruchtend oder eine weitere Sorte notwendig ist.
Achtung: Nicht alle Säulenobstbäume sind an allen Orten zur Pflanzung geeignet. Wer zum Beispiel eine Säulenkirsche auspflanzt, kann eine Überraschung erleben: In kurzer Zeit wird daraus ein bis zu fünf Meter hoher Baum.
Im Topf
Das Gefäß sollte über ausreichend Fassungsvermögen verfügen (mindestens 30 Liter). Frisch gekaufte Obstbäume sollte man am besten gleich einpflanzen und spätestens noch im selben Herbst, in einen neuen Topf umpflanzen. Dazu den Pflanztopf mit einem Gemisch aus Gartenerde, Sand und Kompost befüllen. Setzen Sie die Bäumchen so ein, dass die Veredelungsstelle etwa acht bis zehn Zentimeter über der Erde herausschaut. Das nächste Umtopfen ist – je nach Topfgröße - erst nach fünf bis sieben Jahren fällig.
Die Pflanzen ungefähr zwei bis dreimal die Woche gießen.
Gießen Sie die Pflanzen zwei bis drei Mal pro Woche reichlich mit kalkarmem Wasser und füllen Sie die verbrauchte Erde regelmäßig auf. Gedüngt wird nur einmal im Frühjahr mit einem organischen Langzeitdünger, der leicht in die obere Erdschicht eingearbeitet wird.
Je nach Sorte ist Säulenobst winterhart. Für die Überwinterung im Kübel empfiehlt es sich, als Frostschutz trockenes Laub, Rindenmulch oder Stroh auf die Topfoberfläche zu geben und dann Topf und Stamm mit Vlies, Jute oder Reisig zu umwickeln.
Wann kann man Säulenobst ernten?
Säulenobst kann bereits im zweiten Jahr nach der Pflanzung Früchte tragen. Der Erntezeitpunkt ist von der Sorte abhängig. So kann man im Juli und August Säulenaprikosen, -zwetschgen und -pflaumen ernten, im September und Oktober Säulenäpfel und -birnen.
Wie ertragreich ist Säulenobst?
Aufgrund der kleinen Oberfläche sind die Erträge bei Säulenobst nicht so hoch wie bei großen Obstbäumen, dennoch bringen sie gute Erträge. Bei Apfel, Pfirsich und Birne sollte dafür regelmäßig der Fruchtansatz ausgedünnt werden.
Wie pflegt man das Säulenobst am besten?
Der richtige Schnitt
Beim Schnitt von Säulenobst muss man die Obstsorten unterscheiden:
Apfelbäume sind am geeignetsten für die Säulenform, die schlanke Wuchsform ist bereits in den Genen enthalten. Hier können Sie beim Sommerschnitt alle längeren Triebe auf 20 bis 40 Zentimeter kürzen, damit die Pflanzen genügend neues Fruchtholz bilden.
Je nach Obst müssen die Säulen zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschnitten werden.
Steinobst wie Säulenkirschen und -zwetschgen dagegen sind zwar besonders kompakt wachsende Züchtungen, streben aber bereits nach einigen Jahren in die Breite und müssen daher rechtzeitig beschnitten werden.
Auch in der Höhe kann Säulenobst beschnitten werden, allerdings erst nach fünf bis sieben Jahren, da sonst eine unerwünschte Verzweigung der Bäumchen einsetzt. Mitteltrieb über einem tiefersitzenden, flach abgehenden Seitentrieb kürzen. Der beste Schnittzeitpunkt für Säulenobst ist Mitte bis Ende Juni.
Fruchtansatz ausdünnen
Ein zu reicher Fruchtansatz bei Apfel, Pfirsich und Birne führt zu kleinen Früchten und laugt die Pflanze aus – die Ernte im Folgejahr kann ausfallen. Brechen Sie deshalb Anfang Juni den Überschuss an Fruchtansätzen aus.