Pikieren von Tomaten, Erbsen und Co.
Stand: 11.04.2024, 06:00 Uhr
Das Pikieren von Tomaten ist nach dem Aussäen der nächste Schritt in der Aufzucht. Sobald die Tomaten das erste entwickelte Blattpaar zeigen, werden sie von der Anzuchterde vereinzelt in Töpfe mit gedüngtem Kultursubstrat umgesetzt. Uta Grünwald erklärt, wie das geht.
So geht’s
Toilettenpapierrollen eignen sich für die Sämlinge
Zwei bis drei Stunden vor dem Pikieren sollten die Sämlinge gegossen werden, damit sie genug Wasservorräte haben, bis sie im neuen Behälter eingepflanzt werden.
Kürzen Sie Toilettenpapierrollen um ein Drittel. Die Höhe reicht völlig aus und die Rollen sind immer noch stabil genug. Stellen sie so viele Rollen nebeneinander in die Schale, wie Keimlinge vorgezogen werden sollen.
Substrat und Rollen vorbereiten
Nun die Rollen zur Hälfte mit Substrat füllen und mit Wasser anfeuchten. Das Substrat sollte locker, gut durchlüftet sowie stets feucht und nährstoffarm sein. Nährstoffreiche Erde würde den Sämlingen in dieser Entwicklungsphase zu viel Wasser entziehen. Vor dem Pikieren wird das Gefäß/die Schale etwa 4 bis 5 cm tief mit dem Substrat gefüllt. Zum Anlegen des Substrats eignen sich beispielsweise Torf, Sand, eine geringe Menge Dünger oder spezielle Mischungen aus dem Fachhandel.
Pikieren von Tomaten, Erbsen und Co.
Hier und heute. 11.04.2024. 10:45 Min.. Verfügbar bis 11.04.2026. WDR.
Keimlinge vorsichtig behandeln
Die Keimlinge werden nach zwei Wochen in einen größeren Topf umgepflanzt.
Die Keimlinge mit einem Löffel vorsichtig aus der Anzucht lockern und die Keimlinge einzeln hinlegen. Jeder Keimling braucht eine eigene Rolle, um sich bestmöglich entwickeln zu können. Jeweils einen Keimling möglichst tief in eine Rolle setzen und vorsichtig mit etwas Substrat auffüllen. Das Substrat kann locker aufliegen. Nicht festdrücken, sonst verletzt man die kleinen Pflanzen! Aus den Rollen sollten nur noch die Blätter herausschauen. Aus dem zarten Stiel, der jetzt im Substrat steckt, entwickelt sich ebenfalls Wurzelwerk und somit wächst die Pflanze kräftiger.
Die Gefäße sollten über Ablauflöcher verfügen, durch die überflüssiges Wasser abgegeben wird, um Staunässe zu vermeiden. Außerdem müssen die Pikiergefäße unbedingt sauber sein. Den pikierten Keimlingen vorsichtig noch etwas Wasser geben, bis die Kartonrollen ebenfalls durchfeuchtet sind.
Licht, Feuchtigkeit und Temperatur von 15–20 Grad
Jetzt brauchen die Keimlinge viel Licht, Feuchtigkeit und eine Temperatur von 15–20 Grad. Dafür an einen hellen Fensterplatz stellen und darauf achten, dass die Rollen feucht bleiben. Achtung: Durch und durch nass dürfen sie nicht sein! Bei zu viel Wasser schimmeln die Papprollen und das Substrat bekommt nicht ausreichend Luft.
Nach zwei Wochen
Nach zwei Wochen sollten die Pflänzchen gut angewachsen sein und neue Blätter erscheinen. Sie müssen nun noch einmal umgepflanzt werden. Dazu einen größeren Topf nehmen und diesen mit Substrat füllen. In die Mitte mit zwei Fingern eine große Mulde in die Erde machen. Vorsichtig die Papprolle aufschneiden und die kleine Pflanze so tief wie möglich in das Loch setzen. In dem neuen Topf wird das Wurzelwerk nun noch größer und stärker.
Ein Fensterplatz ist für die Keimlinge perfekt.
Die Pflanzen brauchen weiter viel Licht und Feuchtigkeit, aber nicht mehr so viel Wärme. In einem unbeheizten Treibhaus fühlen sie sich tagsüber wohl. Falls das nicht möglich ist, stellen sie die Pflanzen in der Wohnung an einen hellen, nicht zu warmen Platz.
Zum Wachsen benötigen die Pflanzen mindestens 18 Grad, unter 15 Grad stellen sie das Wachstum ein und bei weniger als 10 Grad sterben sie ab. Daher nachts auf jeden Fall wieder ins Haus holen, wenn es draußen zu kalt sein sollte.