Salbeiplfanzen in freier Natur.

Kräuter ernten und konservieren

Stand: 24.09.2024, 06:00 Uhr

Gartenexpertin Anja Klein zeigt, wie man Kräuter richtig zurückschneidet. Außerdem gibt sie Tipps, welche Kräuter man wie konserviert und wie man herrliche Öle und Essige damit macht.

Das Bild zeigt verschiedene Kräuter in Töpfen.

Das Schneiden der Kräuter fördert ihre Vitalität.

Kräuter können sehr buschig werden und viel Platz im Garten einnehmen. Regelmäßiges Schneiden sorgt nicht nur für kompakteres Wachstum, sondern auch für mehr Vitalität und neuen Austrieb. Besonders bei Kräutern in Töpfen, Kräuterspiralen oder als Unterpflanzung ist häufiges Schneiden notwendig, um die gewünschte Form zu erhalten. Zudem verhindert der Rückschnitt, dass die Pflanzen von unten her verholzen und weniger frische Blätter oder Stiele ausbilden. So bleiben die Kräuter gesund und kräftig.

Ob Kräuter geschnitten werden müssen, hängt von ihrer Art ab.

Es gibt drei Hauptkategorien:

Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Thymian und Petersilie benötigen einen Schnitt im Spätherbst bis Frühjahr, um im Frühling neu auszutreiben. Ausnahmen sind Minze und Zitronenmelisse, die erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden.

Ein- und zweijährige Kräuter wie Currykraut, Schnittlauch und Basilikum werden während der Ernte geschnitten. Sie sollten im Frühjahr neu gesät werden. Einige Kräuter wie Oregano und Bohnenkraut entwickeln ihr bestes Aroma erst während der Blüte.

Das Bild zeigt eine Weide mit Lavendel

Halbsträucher sind in der Regel trockenheitsresistent.

Halbsträucher wie Lavendel und Rosmarin benötigen im Frühjahr einen Verjüngungsschnitt, da sie im unteren Bereich verholzen. Etwa ein Drittel der Triebe sollte zurückgeschnitten werden, wobei nur das grüne Holz bearbeitet wird. Bei starkwüchsigen Sorten kann ein zusätzlicher Schnitt im Spätsommer sinnvoll sein.

Tipps für Kräuter von Expertin Anja Klein

09:37 Min. Verfügbar bis 24.09.2026

Schnittbeispiele und Pflege: Beim Thymian können Sie ein Drittel der Pflanze im Spätsommer und Frühjahr schneiden. Nicht in das verholzte Holz schneiden. Nach einem radikalen Rückschnitt empfiehlt es sich, nur ein Drittel der Pflanze stark zu kürzen und den Rest im grünen Holz zurückzuschneiden. Nach dem Schnitt benötigen Kräuter keine spezielle Pflege, aber es ist ratsam, alle abgestorbenen Pflanzenteile zu entfernen. Eine leichte Düngung mit Kompost oder Flüssigdünger unterstützt das Wachstum.

Ernte und Konservieren von Kräutern

Der späte Vormittag eines sonnigen Tages ist ideal, um Kräuter zu ernten, da sie dann das beste Aroma entfalten. An regnerischen Tagen sollte man auf die Ernte verzichten. Nach einer Regenperiode empfiehlt es sich, den Kräutern zwei Tage Sonne zu gönnen, bevor man sie schneidet.

Kräuter als Sträuße trocknen

Viele Küchenkräuter eignen sich hervorragend zum Trocknen. Ohne Waschen kann man sie zu kleinen Sträußen binden und an einem warmen, schattigen Ort aufhängen. Wichtig, die Luft sollte trocken sein. Nach zwei bis drei Tagen sind die Kräuter fertig getrocknet und können von den Stielen abgestreift und in dunklen Gläsern oder Papiersäckchen aufbewahrt werden.

Kräuter zum Trocknen auslegen

Man kann die Kräuter auch auf einer Stiege mit Gitter wunderbar trocknen. Für das Trocknen von kleinblättrigen Kräutern können Sie Stiele mit Blättern verwenden. Wichtig ist dabei, die Stängel locker zu legen, damit sie gut trocknen können. Sobald sie vollständig getrocknet sind, die Blätter durch leichtes Reiben von den Stängeln lösen, Stiele entsorgen. Bei großblättrigen Kräutern, wie Salbei, ist es besser, die Blätter vor dem Trocknen von den Stielen zu trennen, da dies den Prozess beschleunigt. Der ideale Ort zum Trocknen ist warm und gut belüftet, aber schattig, um ein Verfärben oder Verbrennen der Pflanzen durch direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Thymian

Thymian eignet sich besonders gut zum Trocknen.

Zum Trocknen eignen sich besonders gut Thymian, Oregano und Salbei. Sie behalten beim Trocknen ihr Aroma. Zitronenverbene sollte vor dem ersten Frost geerntet werden, um das intensive Zitronenaroma zu bewahren. Kräuter wie Basilikum und Petersilie hingegen eignen sich besser zum Einfrieren.

Kräuter richtig lagern: Damit die Kräuter lange haltbar bleiben, sollten sie in luftdicht verschlossenen Gläser, Dosen oder Tüten dunkel und trocken aufbewahrt werden.

Kräuter einfrieren oder einlegen: Frisch geerntete Kräuter, wie Schnittlauch oder Petersilie, lassen sich besser einfrieren als trocknen.

Tipp

Kräuter kleinschneiden, in Eiswürfelformen füllen, mit Wasser übergießen und einfrieren. Alternativ können Kräuter auch in hochwertigem Öl konserviert werden – ideal für Basilikum oder Dill.

Kräuteressig oder Kräuteröl herstellen: Das Einlegen von Kräutern in Öl oder Essig ist eine hervorragende Methode, um ihre Aromen zu bewahren und das Öl oder den Essig geschmacklich zu verfeinern.

Anleitung für Kräuteröl oder -essig

Zutaten

  • frische Kräuter wie Rosmarin oder Estragon
  • hochwertiges Öl (z.B. Olivenöl) oder Essig (z.B. Weißweinessig oder Apfelessig)
  • saubere, sterilisierte Gläser oder Flaschen mit Deckel

Zubereitung

Rosmarin, Thymian & Co.

Die Kräuter vor der Verarbeitung waschen und trocknen lassen.

Frische Kräuter wie Rosmarin oder Estragon gründlich waschen und trocknen. Eventuell leicht welken lassen. Saubere Gläser oder Flaschen im kochenden Wasser auswaschen oder bei 100°C im Ofen erhitzen, damit sie sterilisiert sind. Die getrockneten Kräuter in die Flaschen/Gläser legen. Bei Bedarf leicht zerdrücken.

Für Öl: Das Öl langsam über die Kräuter gießen, bis sie vollständig bedeckt sind. Das ist wichtig, um Oxidation zu verhindern.

Für Essig: Der Essig wird ebenfalls über die Kräuter gegossen, bis sie gut bedeckt sind.

Gläser verschließen und an einem kühlen, dunklen Ort mindestens 2 Wochen ziehen lassen. Für intensiveren Geschmack länger stehen lassen.

Optional: Nach der Ziehzeit Kräuter entfernen, um ein klares Öl oder einen klaren Essig zu erhalten.

Tipp

Für besten Geschmack hochwertiges Öl oder Essig verwenden und die Kräuter stets vollständig bedeckt halten.

Mehr zu Blumen und Garten: