Hortensien – Tipps für die perfekte Blütenpracht

Hier und heute 28.08.2023 18:27 Min. Verfügbar bis 28.08.2025 WDR

Hortensien – Tipps für die perfekte Blütenpracht

Stand: 28.08.2023, 06:00 Uhr

Hortensien blühen sowohl als Gartensträucher wie auch als Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse um die Wette. Die Auswahl an Sorten ist groß. Wie man sie pflegt und was die Pflanzen überhaupt nicht mögen, das zeigt unser Gärtner Markus Phlippen.

Der Klassiker Gartenhortensie – auch Bauernhortensie genannt

Das Bild zeigt Bauern- oder Gartenhortensien.

Die Bauernhortensie blüht von Juli bis September.

Die Blütezeit der Bauernhortensie geht von Juli bis in den September hinein und auch im durchgeblühten Zustand haben die Blütenbälle ihren Reiz. Rosa, Violett und Weiß, aber auch leuchtendes Blau gehören zur Farbpalette der Blüten. Damit es tolle Blüten gibt, wird Ende Februar geschnitten. Dann entfernt man nur alte und erfrorene Triebe. Diese Hortensien legen ihre Knospen bereits im Vorjahr an, deshalb dürfen sie auf keinen Fall im Frühjahr stark zurückgeschnitten werden, sonst bleibt die Blüte aus.

Schneeballhortensie

Die Schneeballhortensie, beispielsweise „strong Annabelle“, zählt zu den Waldhortensien und zeichnet sich durch sehr große, kugelförmige Blüten aus. Die enorm starken Stiele sind sehr standfest und brechen auch bei Wind und Regen nicht unter der Blütenlast zusammen, allerdings braucht sie viel Wasser.

Rispenhortensie

Die Rispenhortensie kommt gut mit Trockenheit und Frost klar. Je nach Sorte erstreckt sich die Blütezeit etwa von Juni bis Oktober. Sie kann auch an sonnigen Standorten gepflanzt werden und kommt auch ein paar Tage ohne Gießen aus.

Wasserbedarf der Hortensien

Der botanische Name der Hortensie ist "Hydrangea" – das bedeutet die “Wassertrinkerin” und deutet schon darauf hin, dass sie einen hohen Wasserbedarf haben.
Hortensien kommen natürlicherweise entlang von Wasserläufen und feuchten Waldrändern vor. Deshalb sollte man sie am besten mit kalkarmem Regenwasser gießen. An trockenen, heißen Tagen benötigen Hortensien im Kübel sogar morgens und abends ausreichend Wasser.

Der richtige Dünger

Eine Person hält eine Hand voll Dünger

Düngen kann man zum Anfang und zum Ende der Saison.

Geeignet ist entweder Hortensiendünger oder Rhododendrondünger. Die Zusammensetzung beider Dünger ist gleich – es lohnt sich den Preis zu vergleichen. Im Garten kann man zum Anfang und Ende der Saison organischen Rhododendrondünger rund um den Wurzelbereich vorsichtig einarbeiten. Bei Kübelpflanzen ist es einfacher, flüssigen Dünger mit dem Gießwasser zu verabreichen.

Wie werden Hortensienblüten blau?

Nur bei einem niedrigen pH-Wert, also saurem Boden, kann die Pflanze Aluminium aufnehmen. Und nur dann werden die Pigmente so leuchtend blau. Auf den Azoren wachsen Hortensien äußerst üppig als verwilderte Straßenrandbepflanzung und sie sind tiefblau wegen der sauren Vulkanerde. Aber nicht alle Züchtungen sind in der Lage, blaue Blüten zu produzieren. Echte weiße oder echte rosa Hortensien werden nicht blau.

Tellerhortensien

Das Bild zeigt Tellerhortensien.

Tellerhortensien wachsen meist etwas gedrungener.

Tellerhortensien wachsen im Vergleich zu den Bauernhortensien etwas gedrungener und werden selten höher als 100 bis 150 Zentimeter. Es gibt echte Tellerhortensien, die einer eigenen Art zugerechnet werden (Hydrangea serrata) und Hybriden, das sind Kreuzungen mit Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla), die ebenfalls Tellerblüten entwickeln.

Übrigens bestehen die Blüten bei den Blütenbällen der Bauernhortensien aus vielen Scheinblüten, die bei den modernen Züchtungen meist steril sind und für Insekten nichts zu bieten haben. Bei den Tellerhortensien finden Insekten in der Mitte des Blütentellers wesentlich mehr fruchtbare Blüten.

Hortensien vermehren

Hortensien lassen sich leicht über Stecklinge vermehren. Hierzu nehmen Sie im Juli/August 15 Zentimeter lange Triebe – nur weiche einjährige ohne Blütenknospen. Wichtig ist, dass der untere Schnitt unterhalb einer Knospe liegt.

Schneiden Sie einfach die Triebspitze unter dem letzten Knospenpaar ab. Anschließend die unteren Blätter entfernen und das obere Blattpaar einkürzen.

Sie können auch aus einem längeren Trieb mehrere Stecklinge machen. Jeder Steckling sollte ein Blattpaar besitzen.

Die Stecklinge in ein Glas Wasser stellen, Töpfe mit Erde füllen und zwei Stecklinge in jeden Topf stecken. Die Anzuchterde am besten mit Bewurzlungspulver anreichern. Eine durchsichtige Tüte über den Steckling-Topf ziehen und mit Löchern versehen. Oder die Töpfe in ein Mini-Gewächshaus mit Deckel stellen. Immer feucht halten.

Alternativ können Sie die Hortensienstecklinge auch in Wasser stehen lassen und warten, dass sie Wurzeln bilden.

Das Bild zeigt Hortensienstecklinge

Zwischen Juli und September lassen sich die Hortensien über Stecklinge einfach vermehren.

Die Stecklinge benötigen bis zum kommenden Frühjahr regelmäßig Wasser. Das erfordert Geduld. Im Frühjahr nach dem letzten Frost kommen die Stecklinge dann ins Beet. Das funktioniert mit allen Hortensienarten und -sorten. So schaffen Sie sich unkompliziert und preiswert eine eigene Hortensiensammlung. Hortensien sind auch nicht nur etwas für den Garten. Sie gedeihen auch auf der Terrasse oder auf dem Balkon im Kübel wunderbar.

Hortensien pflanzen

Der Spätsommer ist eine gute Pflanzzeit für Hortensien. Für die Pflanzung sollte man unbedingt Rhododendronerde verwenden, denn nur diese hat den richtigen, niedrigen pH-Wert. Inzwischen gibt es auch gute, torffreie Rhododendronerde.

Gepflanzt wird in ein doppelt so großes Loch wie der Ballen der Pflanze im Topf misst. Wenn man in einer Gegend mit Lehmboden wohnt, empfiehlt es sich, noch größere Löcher zu graben und einen ganzen Sack Erde einzuarbeiten. Nach der Pflanzung nur leicht antreten, einen kleinen Gießrand formen und intensiv angießen, damit sich die Erde an die Wurzeln spült und sich alles setzt. Auch empfiehlt es sich, die Pflanze vorher im Topf zu wässern, damit der Wurzelballen genügend Feuchtigkeit bekommt.

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Der richtige Standort für Hortensien

Hortensien sollten einen halbschattigen Platz bekommen. Sie vertragen vormittags oder nachmittags Sonne, aber keine Sonneneinstrahlung rund um die Uhr.

Der richtige Schnitt bei Hortensien

Schneeball- und Rispen-Hortensien blühen am jungen Holz und werden im Frühjahr zurück geschnitten. Hier stutzt man alte Blütentriebe auf ein bis zwei Knospenpaare. Ein Schnitt ist lohnenswert, damit sich feste Triebe entwickeln und die Blütenlast nicht kippt. Der Schnitttermin für Hortensien ist Ende Februar. Junges Holz heißt – sie blühen am diesjährigen Trieb. Und damit unterscheiden sie sich von den Bauernhortensien und den Tellerhortensien, die am alten Trieb vom Vorjahr blühen. Da entfernt man nur alte und erfrorene Triebe. Diese Hortensien legen ihre Knospen schon im Vorjahr an, deshalb dürfen sie auf keinen Fall im Frühjahr stark zurückgeschnitten werden, denn damit verhindern Sie die Blüte.