Mikrofasertücher im Test: Mehr als nur olle Lappen?
Der Haushaltscheck. 13.03.2024. 44:15 Min.. UT. Verfügbar bis 13.03.2029. WDR.
Der Haushalts-Check mit Yvonne Willicks
Mikrofasertücher im Test: Mehr als nur olle Lappen?
Stand: 12.04.2023, 11:30 Uhr
130 Stunden – so viel Zeit verbringen die Deutschen jährlich damit, ihr Zuhause zu putzen. Damit diese Zeit auch mit einem guten Reinigungsergebnis belohnt wird, gibt es immer wieder neue Tücher und Reinigungshelfer auf dem Markt. Die Auswahl ist riesig, die Preisunterschiede jedoch auch. Doch wie viel muss ein gutes Reinigungstuch kosten und was taugen elektronische Helfer wie Fensterreinigungsroboter?
Von Anne Rüttger, Maurice Kaufmann
Lappenkunde – Tücher für jeden Einsatz
Reinigungstücher aus Mikrofaser
Das Lieblingsmaterial für Reinigungstücher ist für viele Menschen im Westen Mikrofaser.
Die feine Synthetik reinigt gründlich und trocknet schnell. Oft bestehen sie aus Polyester und Polyamid. Es gibt sie aber auch aus recyceltem Material.
• Mikrofasertücher kommen in der Regel ohne Reinigungsmittel aus.
• Wichtig: ohne Weichspüler waschen. Ansonsten nehmen die Tücher keine Feuchtigkeit mehr auf.
• Achtung: Empfindliche Oberflächen lieber mit einem Lappen aus anderen Materialien säubern, da Krümel nicht so tief in das Material einsinken können.
Reinigungstücher aus Baumwolle
Baumwolltücher eignen sich als Allround-Tuch. Die Naturfaser ist besonders saugstark.
• Schmutz sinkt in die Fasern ein, so werden Kratzer vermieden.
• Die zellulosischen Fasern bleiben lange feucht, trocknen dafür aber nicht so schnell.
• Beim Reinigen glänzender Oberflächen können neue Tücher Fusseln hinterlassen.
Schwammtücher aus Viskose
Viskose kann besonders viel Wasser speichern.
• Dadurch eignet sie sich zum Entfernen von leichten Verschmutzungen und
• zum Spülen von Geschirr.
Labortest – Wie viel muss ein gutes Reinigungstuch kosten?
Fünf Reinigungstücher treten gegeneinander an. Vier von ihnen bestehen aus Mikrofaser, zusätzlich wird ein nachhaltiges Spültuch aus Baumwolle unter die Lupe genommen. Getestet wird u.a. die Aufnahmefähigkeit von Make up, Rote Bete Saft, Lippenstift und Blut.
- JEMAKO - Profituch Plus S - 9,90 €
- TUPPERWARE FaserPro Multi – 22,90€ (2 St.) = 11,45 €/St.
- Vileda, PVA, Mikrofasertuch – 13,94 € (5 St.), = 2,79 €/St.
- nature Reinigungstücher 100 % Recycling-Mikrofaser – 3,95 € (5 St.) = 0,80 €/St.
- Living Craft - Nachhaltige Spültücher aus Baumwolle – 11,99€ (2 St.) = ca. 6 €/St.
JEMAKO - Profituch Plus S
- Die Reinigungsprodukte von Jemako gibt es nicht im Supermarkt zu kaufen. Der Hersteller aus Rhede im Münsterland setzt auf Direktmarketing.
- Das Profituch konnte mehr Flüssigkeit aufnehmen als die anderen Tücher im Test. Auch verschiedene Schmutzarten wurden gut aufgenommen.
TUPPERWARE FaserPro Multi
- Die Firma Tupperware mischt seit Neustem auch bei Reinigungstüchern mit.
- Ihr Tuch ist mit knapp 11 Euro aber auch nicht günstig. Im Labortest konnte es etwas weniger Flüssigkeit aufnehmen als das Profituch von Jemako, überzeugte aber auch bei der Schmutzentfernung.
Vileda, PVA, Mikrofasertuch
- Das Tuch ist laut Hersteller für den professionellen Einsatz in Reinigungsunternehmen gemacht.
- Der Verbraucher bekommt es aber auch im Onlinehandel. Schmutz- und Flüssigkeitsaufnahme bewegen sich genau wie der Preis im Mittelfeld.
nature Reinigungstücher 100 % Recycling-Mikrofaser
- Der Preisleistungssieger kommt von dm und besteht aus recyceltem Polyester.
- Die Reinigungsergebnisse sind genauso gut wie bei der teureren Konkurrenz und auch die Flüssigkeitsaufnahme überzeugt.
- Einzig bei der Verarbeitung merkt man den Preisunterschied.
Living Craft - Nachhaltige Spültücher aus Baumwolle
- Das GOTS zertifizierte Spültuch konnte weniger Flüssigkeit aufnehmen als die Konkurrenzprodukte aus Mikrofaser, außerdem konnten gerade fettige Verschmutzungen nicht so gut beseitigt werden, wie mit der Kunstfaser.
Ergebnis:
Alles in allem besteht kein großer Unterschied zwischen den günstigen und den hochpreisigen Mikrofaser-Tüchern. Alle haben ihre Werbeversprechen eingehalten und die Labortests gut bestanden.
Wirklich streifenfrei? Smarte Helfer für saubere Fenster
Haushalts-Checkerin Steffi Küthe hat bereits vor einiger Zeit Haushaltshelfer für Yvonne getestet. Diesmal zogen ein elektrischer Fenstersauger, ein Wischroboter und ein Reinigungsmagnet bei ihr in Düsseldorf ein.
Ihr Fazit:
WINBOT W1 PRO – UVP 449 €:
+ Reinigt die Fenster streifenfrei ohne Aufwand
+ Besonders für große Fenster geeignet
+ Verschiedene Reinigungsstufen
- Der Roboter ist kabelgebunden
Kärcher WV6 Premium UVP - 122,49 €:
+ Saugt die Fenster streifen- und tropffrei ab
+ Verschiedene Aufsätze für große und kleine Fenster
Magic Window Cleaner - UVP: 38,89 €:
- Hält nicht an doppelt verglasten Fensterscheiben
- Sehr kleine Reinigungsfläche
- Nimmt Schmutzfaser nicht streifenfrei ab