Seit 1971 verleihen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege den Deutschen Sozialpreis. Ausgezeichnet werden journalistische Arbeiten, die sich mit sozialen Themen und Lebenswirklichkeit in Deutschland befassen. Aus den mehr als 450 Einreichungen wurden jetzt die Preisträger 2011 ermittelt. Sieger in der Sparte Fernsehen ist „die story: „Verarmt, verstorben, verscharrt - Wenn der Tod zu teuer ist“ von Gudrun Thoma und Sebastian Schütz (Redaktion: Barbara Schmitz). die story zeigt, wie mit armen Toten umgegangen wird. Die Autoren sprechen mit Bestattern, Behörden und Politikern und begleiten Betroffene bei ihrem Hindernislauf durch die Ämter. Die Überreichung der Auszeichnung findet am 12. Dezember 2011 in der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz statt.
„Prix Europa“ für „die story: Verlorene Ehre“
Im Berliner "Haus des Rundfunks" fand vom 22. bis 29. Oktober 2011 das 25. Medienfestival "PrixEuropa" statt. Insgesamt konkurrierten hierbei nahezu 240 Fernseh-, Radio-und Online-Produktionen aus rund 40 Ländern um die Auszeichnung "Bestes Europäisches Programm des Jahres".
Einer der Gewinner: „die story: Verlorene Ehre - Der Irrweg der Familie Sürücü“ von Matthias Deiß und Jo Goll (Redaktion: Gabriele Conrad, RBB und Mathias Werth, WDR). Die Ermordung Hatun Sürücüs 2005 an einer Berliner Bushaltestelle hat deutschlandweit eine Debatte über Parallelgesellschaften angestoßen. Die Tat wurde zum Fanal für misslungene Integration und ist der bekannteste der so genannten Ehrenmorde in Deutschland. Erstmals hat der Mörder gegenüber den Reportern sein Schweigen gebrochen und mit ihnen exklusiv über Hintergründe und Umstände seiner Tat gesprochen.
Das jährliche Medien-Festival wird seit 1987 veranstaltet.
Deutscher Fernsehpreis
In der Kategorie Beste Reportage wurde "die story: Adel vernichtet - Der bemerkenswerte Niedergang des Bankhauses Oppenheim" von Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann (Redaktion: Barbara Schmitz und Jo Angerer) mit dem Deutschen Fernsehpreis 2011 ausgezeichnet.
Die Autoren zeichnen die Geschichte des traditionsreichen Bankhauses Sal. Oppenheim nach, gehen den Geschäftsbeziehungen der Banker nach und beleuchten dabei insbesondere die Hintergründe der Arcandor-Pleite.
Sonia Mikich (WDR-Abteilungsleitung Inland): "Das macht stolz, das inspiriert. Wir gratulieren den beiden heftig und freuen uns über den Erfolg für die renommierte Doku-Serie. Ingolf und Georg haben für Monitor und die story viele Enthüllungen produziert. Ob Kölscher Klüngel oder Karstadt - sie haben sich dabei durch Aktenberge gequält, mit unwilligen Zeugen gesprochen und schwierige Akteure konfrontiert. Wie gut, dass relevante, manchmal auch komplexe Themen so ein Echo finden!"
Die Preisverleihung fand am 2. Oktober 2011 statt.
U.S. International Film and Video Festival
"die story: Verdienen, Verheimlichen, Verschmutzen: BP und das Ölleck" hat beim U.S. International Film and Video Festival das "Certficate for Creative Excellence" erhalten. Monatelang strömte Öl im Golf von Mexiko aus dem explodierten Tiefseebohrloch. Zur Zeit, so BP, fließe kein Öl mehr in die Tiefsee. Wahrheit oder Wunschdenken? Das Team der story sprach mit amerikanischen Wissenschaftlern, Opferanwälten und Lokalpolitikern in Louisiana, wo vor fünf Jahren noch der Wirbelsturm Katrina gewütet hatte. Die diesjährige 44. Preisverleihung hatte insgesamt 1000 Einsendungen aus 22 Ländern.
Humanity-Explored-Publikumspreis
Beim diesjährigen Unplugged-Culture-Online-Filmfestival erhielt “die story: Albtraum im Märchenland - Moderne Arbeitssklavinnen in Dubai“ von Edgar Wolf, Eva Grün und Adamna Adim (Redaktion: Sabine Bohland) den Humanity-Explored-Publikumspreis. Die Autoren verfolgen das Schicksal von Hausmädchen, zumeist aus Afrika, die jedes Jahr in die reichen Golfstaaten gehen, um dort als Hausangestellte zu arbeiten. Der Film zeigt, wie Menschenhändler ihre Opfer gewinnen und berichtet über im Untergrund agierende Hilfsorganisationen, die versuchen den Betroffenen zu helfen. Insgesamt wurden für die story 8.948 Stimmen online abgegeben.
Arthouse Cinemas Network Award
Die englische Originalfassung von "die story: Blutige Handys" von Frank Poulsen (Redaktion: Barbara Schmitz) erhielt den "Arthouse Cinemas Network Award", den Publikumspreis beim "Planete Doc Film Festival" in Warschau.
Deutsch-Amerikanischer-TV-Medien-Preis
"die story: Verdienen, verheimlichen, verschmutzen - BP und das Ölleck" von Volker Barth (Redaktion: Barbara Schmitz) erhält den Deutsch-Amerikanisch-TV-Medien-Preis 2011 der RIAS Berlin Kommission. Ausgezeichnet werden u. a. Beiträge zum transatlantischen Verhältnis oder zu internationalen Themen, die deutsche und amerikanische Interessen berühren.
Wie kann es sein, dass ein Unternehmen zwei Bundesstaaten und eine große Fläche Meeresgebiet kontrolliert, öffentliche Strände absperrt und die Einsätze der Coast Guard mitbestimmt? Das Team der story sprach darüber mit amerikanischen Wissenschaftlern, Opferanwälten und Lokalpolitikern in Louisiana, wo vor fünf Jahren noch der Wirbelsturm Katrina gewütet hatte. Aus der Begründung der Jury: „Dem Autor Volker Barth gelang es hervorragend, viele von der Katastrophe betroffene menschliche Schicksale in seine Reportage einzubinden.“
Die Preisverleihung fand am 14. Mai in Berlin statt.
TV-Preis 2011 des Deutschen Anwaltvereins für "die story"
"die story: Wegsperren für immer? - Sicherungsverwahrung in Deutschlands größtem Knast" von Norbert Siegmund (Redaktion: Gabriele Conrad/rbb und Mathias Werth/WDR) erhält den TV-Pressepreis 2011 des Deutschen Anwaltvereins.
Prämiert werden alle zwei Jahre Journalisten, die das Verständnis des Rechtssystems weiten Kreisen der Bevölkerung vermitteln und Vorschläge zur Verbesserung der Rechtsgewährung und zur Durchsetzung des Rechts in die Diskussion gestellt haben. Die Jury war besonders beeindruckt von der Herangehensweise an das schwierige Thema der Sicherheitsverwahrung und der Herausarbeitung des Unterschiedes zwischen Strafe und Maßregel.
Die Preisverleihung fand am 2. Juni 2011 in Strasbourg statt.
Grimme-Preis 2011
Die unter dem Titel "Iran Elections" auf ARTE gesendete Langfassung der story: Wo ist meine Stimme? - Iran: Heimliche Berichte aus einem unterdrückten Land", eine WDR-ARTE-Koproduktion von Ali Samadi Ahadi, erhält den Grimme-Preis.
Der Film zeichnet eindrucksvoll die Geschehnisse rund um die Wahlen im Iran 2009 nach. Da im Iran lebende Personen zu sehr gefährdet sind, bedient sich der Dokumentarfilm zweier fiktiver, animierter Figuren, die Studenten darstellen. Sie dokumentieren anhand realer Blog-Beiträge die Ereignisse 2009 und spannen den Bogen bis in die Gegenwart. Interviews mit Exil-Iranern wie der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi und erschütternde Archiv-Aufnahmen ergänzen die biografischen Erzählungen der beiden "Studenten". (WDR-ARTE-Redaktion: Sabine Rollberg, Sabine Bohland, Mathias Werth)
Politische Dokumentationen lagen der Jury des Grimme-Instituts in der Kategorie "Information und Kultur" in diesem Jahr besonders am Herzen. Von den insgesamt sechs Preisen in dieser Kategorie gehen zwei an den WDR. Die Preisverleihung findet am 1. April 2011 im Stadttheater Marl statt.
Genfer Menschenrechts-Filmpreis
Die unter dem Titel "Iran Elections" gesendete Langfassung der story "Wo ist meine Stimme? - Iran: Heimliche Berichte aus einem unterdrückten Land", eine WDR-ARTE-Koproduktion von Ali Samadi Ahadi (Redaktion: Sabine Bohland, Sabine Rollberg, Mathias Werth), erhält beim diesjährigen „Festival du film et forum international sur le droits humains“ den Genfer Menschenrechts-Filmpreis.
One World International Human Rights Documentary Film Festival
Der story-Autor Ali Samadi Ahadi erhält in diesem Jahr für "Iran Elections" (Langfassung der story "Wo ist meine Stimme? - Iran: Heimliche Berichte aus einem unterdrückten Land") den Preis als bester Regisseur beim tschechischen „One World International Human Rights Documentary Film Festival“. Die Preisverleihung findet am 17. März 2011 in Prag statt. (WDR-ARTE Redaktion: Sabine Bohland, Sabine Rollberg, Mathias Werth).
puk-Journalistenpreis für "die story: Schockbilder - Der Mann, der mit Werbung Politik macht"
Der Deutsche Kulturrat, Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat "die story: Schockbilder - Der Mann, der mit Werbung Politik macht" von Peter Scharf (Redaktion: Sabine Bohland) mit seinem Journalistenpreis 2011 ausgezeichnet. die story begleitet den italienischen Fotografen Oliviero Toscani auf seiner Reise durch Israel und Palästina wo er Juden und Muslime vor einer weißen Leinwand fotografiert - die logische Fortsetzung seiner Schockbild-Kampagnen der 90er Jahre für die Bekleidungsfirma Benetton. Die Preisverleihung findet am 7. Juni 2011 in Berlin statt.
"Blood in the mobile (Blutige Handys)": Cinema for Peace for Justice Award
Die Jury des Cinema for Peace for Justice Award 2011 hat den Film "Blood in the mobile", die englische Originalversion von "die story: Blutige Handys", von Frank Piasecki Poulsen ausgezeichnet (Redaktion: Sabine Rollberg, Barbara Schmitz). Für den Film hatte sich der Autor auf eine lebensgefährliche Suche in die Coltan-Minen im Ostkongo gemacht. Coltan, ein spezielles Mineral, das der Produktion von Handys dient, wird dort oft von Kindern aus ungesicherten Minen geholt. Der Lohn: ein paar Cent. Die Gewinne aus dem Geschäft mit Coltan stecken andere ein. Poulsen konfrontiert Mobilfunkunternehmen mit seinen Aufnahmen und Erfahrungen. Die Preisverleihung fand am 14. Februar 2011 im Rahmen der Berlinale statt.
Mehrere Grimme-Nominierungen für die story
Die Nominierten des Grimme-Preises 2011 stehen fest. Die Dokumentation "Die Schiedsrichter", ein gemeinsamer Film der story-Redaktion und der Redaktion von "Sport Inside", wurde in der Kategorie "Information" nominiert. Er zeigt, wie die Schiedsrichter mit Anspannung, Freude, Enttäuschung, Erfolg und Leistungsdruck zurechtkommen. Thema ist auch, wie die Familien der Schiedsrichter in Mitleidenschaft gezogen werden. (Redaktion: Sabine Bohland, Reiner Lefeber, Ulrich Loke und Mathias Werth)
Die unter dem Titel "Iran Elections" auf ARTE gesendete Langfassung der "story: Wo ist meine Stimme? - Iran: Heimliche Berichte aus einem unterdrückten Land", eine WDR-ARTE-Koproduktion von Ali Samadi Ahadi, zeichnet eindrucksvoll die Geschehnisse rund um die Wahlen im Iran 2009 nach. (WDR-ARTE-Redaktion: Sabine Rollberg, Sabine Bohland, Mathias Werth)
In der Kategorie "Spezial" wurde der story-Autor Hubert Seipel u.a. für zwei Filme aus der Reihe die story nominiert. In "Die Welt des Josef Ackermann" begleitete Hubert Seipel den Deutsche-Bank-Chef über Monate und ging unter anderem den Fragen nach: Wer ist der 62-jährige Mann an der Spitze einer der mächtigsten Banken? Was treibt ihn an? In seinem story-Film "Gier und Größenwahn" widmet er sich dem Fall der Hypo Real Estate Bank (HRE), dem teuersten Rettungsfall der Deutschen Wirtschaftsgeschichte: Mit knapp 100 Milliarden Euro bürgen Staat und Steuerzahler für deren Schulden. Unter anderem befragte Seipel Sanierer, Verhandler und Manager. Und er gelangte an zahlreiche interne Unterlagen über die Hintergründe dieses einzigartigen Wirtschaftskrimis (WDR-Redaktion: Mathias Werth und Jo Angerer).
Die Preisträger werden am 16. März in Düsseldorf bekanntgegeben. Die Preisverleihung folgt am 1. April im Stadttheater von Marl.