Bis zum Jahresende werden auf der Zeche Walsum noch die Maschinen abgebaut und die Schächte zugeschüttet, dann wird die Zeche endgültig geschlossen. 230 der insgesamt 1.375 Mitarbeiter wechseln in andere Branchen oder gehen in den Vorruhestand, erklärte Werksleiter Hans-Dieter Kollecker am Donnerstag (26.06.2008) am Schachtstandort Voerde.
Der Bundestag hatte 2007 den endgültigen Kohleausstieg beschlossen. Bis 2018 müssen demnach alle Zechen geschlossen sein. 2012 wird der Ausstieg vom Bundestag noch einmal überprüft. Wenn alle Steinkohlezechen geschlossen sind, muss die Kraftwerkskohle komplett aus dem Ausland importiert werden. Bisher kommen von dort zwei Drittel der Kraftwerkskohle. In Deutschland muss der Steinkohlebergbau mit Milliardenaufwand bezuschusst werden. Dagegen kann etwa in Australien deutlich günstiger gefördert werden, weil die Kohle dort näher an der Oberfläche liegt.
Schwerpunkt
Kompletter Ausstieg bis 2018
Bis zur Überprüfung des Ausstiegs 2012 werden im Ruhrgebiet noch die Zechen Lippe (Gelsenkirchen), Ost (Hamm) und West (Kamp-Lintfort) sowie im Saarland die Zeche Saar geschlossen. Dann dürfen nur noch 12 der derzeit 21 Millionen Tonnen gefördert werden. Die Zahl der Bergleute muss von 30.000 auf 15.000 sinken.
Bis 2018 sollen dann die letzten drei Zechen Ibbenbüren, Auguste Victoria und Prosper Haniel folgen. Dann kann es nach Angaben des Betriebsrates zu Personalüberhängen im Umfang von zeitweise bis zu 2.500 Beschäftigten kommen. Der Zechenbetreiber RAG Deutsche Steinkohle AG überlege derzeit, wie vermehrt Bergleute in Fremdfirmen - unter anderem auch im Ausland - untergebracht werden können. Sie seien sehr gut ausgebildet und am Markt durchaus gefragt, sagte Walsum-Betriebsratschef Michael Hörning. Auf Walsum waren bereits 2007 rund 800 Stellen abgebaut worden. Im ersten Halbjahr 2008 waren es weitere 600.