An der rund 100 Millionen Euro teuren Bergwerkserweiterung war seit 2004 gearbeitet worden. Die Zeche bekommt mit der neuen Sohle Zugang zu 54 Millionen Tonnen besonders hochwertiger Kohle, wie der Sprecher des Betreiberunternehmens RAG, Frank Kremer, sagte.
Theoretisch würde die Menge für knapp 20 Jahre Abbaubetrieb reichen, in der Lagerstätte technisch zugänglich ist außerdem Kohle für weitere 20 Jahre. Nach dem Anfang 2007 gesetzlich verankerten Steinkohlekompromiss soll die hoch subventionierte Förderung in Deutschland aber spätestens 2018 auslaufen. Mitte April dieses Jahres hatte der Bundestag unter Druck der EU eine ursprünglich vorgesehene Revisionsklausel zum Kohleausstieg gekippt. Damit war klar, dass das Ende der Förderung 2012 nicht noch einmal überdacht wird und damit endgültig ist.
Ab 2014 wird Kohle abgebaut
Der Bau einer neuen Bergwerkssohle ist eine technische Meisterleistung: Im laufenden Betrieb des Bergwerks wurde unter dem Hauptschacht in mehr als 900 Metern Tiefe noch gut 200 Meter tiefer bis auf 1.159 Meter Tiefe gebohrt. Dort entstanden unter anderem ein kompletter Bahnhof unter Tage und ein kilometerlanges Streckennetz für den Abbau. Der eigentliche Abbaubetrieb beginnt auf der neuen Sohle voraussichtlich 2014.
Schwerpunkt
Dass schon vier Jahre später endgültig Schluss ist und die fast neuen Anlagen abgebaut und verkauft oder sich selbst überlassen werden, ist für die noch 4.500 Bergleute auf Prosper bitter, zumal sich der Preis für die Kohle des Bergwerks derzeit auf einem Höhenflug befindet. Die Kohle von Prosper wird als sogenannte Beimischkohle für Kokereien verwendet und zählt damit zu den besten Qualitäten.
Kohlepreis schwankt stark
Beim derzeitigen Kokskohlepreis von 312 Dollar (ab Australien ohne Fracht) ist die Kohle aus Prosper nach Einschätzung von Experten aktuell ohne Subventionen marktfähig. Das kann sich aber schnell wieder ändern - wie bei vielen Rohstoffen schwankt der Kohlepreis seit einigen Jahren stark.