Damit könnte Opel den Standort im Ruhrgebiet bereits Ende nächsten Jahres dichtmachen. Der Kompromiss hatte vorgesehen, die Fahrzeugfertigung erst Ende 2016 zu schließen und 1200 der mehr als 3000 Arbeitsplätze im Lager und einer Komponentenfertigung zu erhalten. Der Betriebsrat bemängelte jedoch, dass es dafür keine verbindlichen Zusagen gebe. Nachverhandlungen lehnte der Vorstand zuletzt ab.
Bald nur noch zwei statt drei Schichten?
Bereits ab dem zweiten Quartal soll die Fahrzeugproduktion vom Drei- auf den Zweischichtbetrieb umgestellt werden. Dadurch fallen 700 Arbeitsplätze weg. Eine Transfergesellschaft soll eingerichtet werden, um ehemaligen Opelanern in der strukturschwachen Ruhrgebietsstadt eine Perspektive zu bieten. Bei einer Wahlbeteiligung von 69,3 Prozent stimmten 76,1 Prozent der abstimmenden Arbeiter in Bochum gegen den Tarifvertrag. "Die Entscheidung der Opelaner ist bedauerlich, aber nachvollziehbar "sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) am Donnerstagabend gegenüber WDR.de. "Die Erfahrungen der letzten Monate haben den Beschäftigten nicht das Gefühl vermittelt, sicher sein zu können."Die Bemühungen der IG Metall, das Unternehmen zu weiteren Gesprächen zu bewegen, hätten die Unterstützung der Landesregierung.
Andere Standorte stimmten zu
Im Gegensatz zu ihren Bochumer Kollegen hatten die Mitarbeiter bei Opel in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Dudenhofen der Vereinbarung zugestimmt. Sie akzeptierten damit, dass Tariferhöhungen erst mit Verzögerung gezahlt werden. Im Gegenzug sicherte Opel ihnen eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2016 zu. Den Kürzungen stehen Milliardeninvestitionen gegenüber, durch die Opel ab 2015 schwarze Zahlen schreiben will.
Abstimmung in Eisenach steht an
Im Opel-Werk in Eisenach sollen die Gewerkschaftsmitglieder am kommenden Dienstag (26.03.2013) über den Sanierungsplan abstimmen. GM hatte zugesagt, den Familienwagen Zafira bis Ende 2016 in Bochum vom Band laufen zu lassen. Für die anderen Standorte wurde die Produktion neuer Fahrzeuge vereinbart, die die Auslastung der Fabriken in den nächsten Jahren sichern sollen. Die Konzernmutter hatte im vergangenen Jahr mit den beiden Marken Opel und Vauxhall einen Betriebsverlust von 1,8 Milliarden Dollar aufgetürmt, fast drei Mal so viel wie im Jahr davor.